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Mission: Cassini-Huygens | Experiment: ISS

Reisen zu den großen Gasplaneten des äußeren Sonnensystems stellen die Raum­fahrt immer vor besondere Herausforderungen. Im Rahmen der Mission Cassini-Huygens ist es den US-amerikanischen und europäischen Raumfahrtagenturen gemeinsam gelungen, eine Sonde mit Landeeinheit zum über 1 Milliarde Kilometer entfernten Saturn zu senden. In der Welt des Ringplaneten sammelte die Raumsonde 13 Jahre lang kontinuierlich wissenschaftliche Daten sowie spektakuläre Bildaufnahmen und funkte diese zur Erde. Wissenschaftler der Arbeitsgruppe Planetologie und Fernerkundung waren am Kameraexperiment dieser Forschungsmission beteiligt.
Blick vom Mond Iapetus in Richtung Saturn

Die internationale Mission Cassini-Huygens war ein Gemeinschaftsprojekt der NASAESA und ASI (italienische Weltraumagentur). Während die NASA bereits zwischen 1979 und 1981 erfolgreich Raumsonden zum Saturn entsandte (Pioneer 11 und Voyager), war die von der ESA gebaute Landekapsel Huygens der erste europäische Beitrag zu einer Weltraummission in das Äußere Sonnensystem. Der von der NASA konzipierte Orbiter Cassini war mit zahlreichen Beobachtungsinstrumenten ausgestattet, darunter Kameras, Radar- und Radiowellenexperimente.

Cassini-Huygens war am 15. Oktober 1997 von Cape Canaveral in Florida gestartet und hat nach einer Reise von fast sieben Jahren und 3,5 Milliarden Kilometern im Jahr 2004 den zweitgrößten Planeten unseres Sonnensystems erreicht. Mit einer 90 Minuten andauernden Zündung des bordeigenen Raketentriebwerks lenkten die Ingenieure des NASA Jet Propulsion Laboratory (JPL) das 6 Tonnen schwere Raumsondengespann in eine Umlaufbahn um den Saturn.

Im Dezember 2004 erfolgte die Abtrennung der Huygens-Landekapsel vom Cassini-Orbiter, und einen Monat später landete die europäische Landesonde Huygens erfolgreich auf dem großen Saturnmond Titan. Von Titans -180°C kalter Oberfläche übertrug sie mehrere Stunden Messdaten. 
Titan hinter den Saturnringen

Cassini selbst umkreiste die nächsten 13 Jahre den Saturn und erforschte auf seiner Reise durch das Saturnsystem intensiv die Magnetosphäre des Planeten sowie die Ringe und die über 60 großen und kleinen Saturnmonde. Gravitationswellen innerhalb der Saturnringe, Methan-Seen, Eruptionsfontänen aus Eis und andere Oberflächenprozessen auf den Eismonden - Cassini hat im Laufe der Mission zahlreiche neue Entdeckungen gemacht und lieferte eine immense Fülle an wissenschaftlichen Daten, Bildern und neuen Informationen über das Saturnsystem.

An Bord des Cassini-Orbiters befand sich neben anderen Instrumenten auch das Imaging Science Subsystem (ISS), eine Kamera für Aufnahmen im Bereich des nahen Ultravioletts, des sichtbaren Lichtes sowie des nahen Infrarots. Die Arbeitsgruppe der FU Berlin beschäftigte sich in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin-Adlershof und mit Unterstützung der Nationalen Raumfahrtagentur mit der Planung und Auswertung von Bilddaten der Saturnmonde.

Die Mission, ursprünglich bis 2008 geplant, verlief so erfolgreich, dass sie zweimal verlängert wurde und erst 2017 ihr Ende fand. Knapp 20 Jahre nach dem Start wurde Cassini am 15. September 2017 kontrolliert zum Absturz gebracht. Die Sonde tauchte in die Atmosphäre des Saturn ein und verglühte dort.

DRITTMITTEL • PROJEKTFÖRDERUNG


 • Förderkennzeichen 50 OH 1503
 • Finanziert durch das Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.
 • Letzter Förderungszeitraum:  01.07.2015 - 31.12.2019