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7.5 Playa Conchuelita: Kurze Geschichte des Jurassischen Bogens: Vulkanite in der Steilküste

Abbildung 7.5.1

7.5.1 Bis zu 10 km mächtige jurassische Laven und Pyroklastika der La Negra Formacion . Diese Vulkanite repräsentieren einen spektakulären Querschnitt durch den jurassischen vulkanischen Bogen; sein forearc im Westen  wurde seitdem tektonisch erodiert. Foto: C. Ullmann

 

Die Küstenkordillere erscheint über eine Strecke von ca. 30 km südlich von Tocopilla besonders hoch. Die hier in einer Mächtigkeit von ca. 1500m aufgeschlossenen jurassischen Vulkanite und untergeordnete Sedimentgesteine der Formacion La Negra (Abb. 7.5.1) fallen mit etwa 0- 20 °nach Osten ein (Abb. 7.5.2).

Nach Oliveros (2007) sind die porphyrischen, basaltisch-andesitischen und andesitischen kalkalkalinen Vulkanite des jurassischen magmatischen Bogens  weitgehend homogen und zeigen geochemische Komponenten, welche typisch für subduktionsbedingte Bildungsprozesse sind. Die Plutonite in dieser Region sind in ihrer Zusammensetzung weniger homogen. Kristallisationsprozesse im oberen Mantel und unterschiedlich starke tektonische Erosion der kontinentalen Kruste, welche siliziklastisches Material in die basaltische Kruste eintragen, können Gründe für die Inhomogenität dieser Plutonite sein.

Zu Beginn des Juras war der chilenische Kontinentalrand weitgehend inaktiv (7.5.2 a). Durch das extensionale Regime während der araukanischen Phase und der daraus resultierenden Krustendehnung bildete sich ein ausgedehntes Backarc-Becken (Abb. 7.5.2 b). Dieses wurde durch jurassische marine Sedimente und kretazische terrestrische Sedimente verfüllt. Mit der Verflachung des Subduktionswinkels während der Kreide wanderte der magmatische Boden ostwärts und  damit landeinwärts (Abb. 7.5.2 c). Während des kretazischen kompressiven Regimes wurden die jurassischen Abschiebungen invertiert und die Beckensedimente herausgehoben. Durch die rezent andauernde tektonische Erosion von durchschnittlich etwa 1mm / Jahr wurden der jurassische Forearc-Bereich und ein Teil des magmatischen Bogens erodiert (Kukowski und Oncken, 2006). Dadurch ist es möglich, an der chilenischen Küste jurassische Plutonite zu studieren (Abb. 7.5.2 d).

 

Abbildung 7.5.2

7.5.2 Entwicklung der Subduktionszone vom Jura bis rezent. Abb.: S. Sklorz.

 

 

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