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10.4 Entwicklung

 

Chile war schon immer ein Land des Rohstoffabbaus. Bereits mehrere Jahrhunderte v. Chr. verwendeten viele andine Kulturen Kupfer. Ihre Kenntnisse des Bergbaus und der Metallurgie ermöglichten ihnen die Metallgewinnung  und Verarbeitung in Legierungen (Codelco, 2005; Codelco, 2007).

Die spanischen Eroberer des 16. Jahrhunderts suchten in Chile vor allem nach Gold. Deshalb beschränkte sich der Kupferabbau während der Kolonialzeit  auf einen geringen industriellen Abbau. Chile produzierte im Unabhängigkeitsjahr 1810 nur etwa 19.000 t Kupfer. Erst nach 1840 gewann die Kupferproduktion an Bedeutung, da der Metallurge Carlos Lambert eine neue Technologie zur Sulfiderzgewinnung und –verarbeitung entwickelt hatte. Chile produzierte Mitte des 19. Jahrhunderts etwa 2 Mt und rückte damit in die Weltspitze der kupferproduzierenden und -exportierenden Länder auf (Codelco, 2005; Codelco, 2007).

Der konkurrierende finanzintensive Salpeterabbau und die weitgehend erschöpften hochgradigen Lagerstätten trugen Ende des 19. Jahrhunderts zu einem Rückgang der Kupferproduktion bei. So wurden im Jahre 1897 lediglich etwa 21.000 t Kupfer gefördert.

Eine zweite große Abbauperiode von Kupfer begann am Anfang des 20. Jahrhunderts. Mit moderner Abbautechnik, die kurz zuvor in den Vereinigten Staaten eingeführt worden war und von dort durch amerikanische Investoren (Guggenheim-Gruppe, Anaconda) auch nach Chile (Chuquicamata und El Teniente) gebracht wurde, wurde nun auch der Abbau niedriggradiger Erze wirtschaftlich (Codelco, 2005; Codelco, 2007).

Aus finanzstrategischen Gründen hielten die internationalen Inhaber während des 2. Weltkrieges den Kupferpreis niedrig, wodurch der chilenische Staat als Anteilsinhaber viel Geld verlor. Dies löste Unruhen in der Bevölkerung aus, welche sich gegen die ausländischen Firmen richteten (Codelco, 2005; Codelco, 2007).

Im Jahr 1971 verstaatlichte die Regierung unter Salvador Allende alle ausländischen Kupferbetriebe, wozu auch die Mine Chuquicamata gehörte. Die Corporacion Nacional del Cobre (Codelco) wurde 1976 geschaffen, um den Abbau zu kontrollieren und zu steuern.

Noch heute ist Codelco, mit etwa 1,7 Mio t Kupfer Jahresproduktion, einer der weltweit wichtigsten Kupferproduzenten. Ihr Profit stellt die größte Einkommensquelle der Regierung dar (Codelco, 2005; Codelco 2007).

 

 

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