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Welche geologischen Merkmale bietet die Region?

Während die tiefer gelegenen Ebenen eine glatte Oberfläche aufweisen, ist das Grabensystem zerklüftet und von Kratern bedeckt. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass von den Kopfenden der zwei von Nordost nach Südwest verlaufenden Tälern eine Schicht aus etwas dunklerem Material in die Ebenen „floss“ („lobate flows“ in beschriftetem Bild). Die daruf befindlichen Fließstrukturen zeigen an, dass es sich um Überreste von Blockgletschern oder schuttbedeckten Gletschern handelt. Diese sind von den langen Talflanken gerutscht, treffen sich im Talboden und überlappen sich dort. So einsteht ein typisches linienartiges Muster, dass diese Gletscherlandschaften belegt. Die Überlappungen zeigen zudem die Strömungsrichtung an. Die Pfeile im Bild unten zeigen auf die Überreste der ehemaligen Gletscherzungen.

Das andere Material der Ebene ist etwas heller gefärbt und weist mehr Einschlagskrater auf seiner Oberfläche auf. Hier ist das zähflüssige Fließmuster nicht zu beobachten. Forscherinnen und Forscher interpretieren diese Ablagerung als Lavaströme von Alba Patera, einem der großen Schildvulkane des Mars östlich von Acheron Fossae. Die Lava hat einen knapp 30 Kilometer großen Einschlagskrater in der Mitte des Bildes verfüllt und teils begraben, sodass nur noch die Hälfte des ehemaligem Kraterrandes zu sehen ist.

Ein weiteres interessantes Merkmal der HRSC-Aufnahme ist eine Gruppe von drei kegelförmigen Gipfeln, die mehrere Kilometer hoch sind. Diese Formationen könnten als kleine vulkanische Dome interpretiert werden, die durch riftbedingten Vulkanismus in dieser Region entstanden sind: Die vulkanische Aktivität könnte durch den lokalen Aufstieg kleinerer Magmakammern entlang von Schwächezonen im Untergrund angetrieben worden sein. Teilweise sind die Vulkankuppeln von Verwerfungen durchzogen, was auf tektonische Aktivität nach ihrer Entstehung hinweist.