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Von Gletschern geformt...

Eisreiches Material hinterließ vor allem rund um den Zentralberg und entlang des Kraterrands vielfältige glaziale Formen. Dazu gehören zahlreiche Täler, die die Flanken zerschnitten haben. Auf ihrem Grund finden sich polygonale Strukturen, die als Frostmusterböden oder periglaziale Strukturböden interpretiert werden. Linienförmige Talfüllungen wie in dem breiten Tal am südlichen Kraterrand entstanden durch das Zusammentreffen von Eis- und Geröllmassen, die einst die Talhänge hinabglitten und sich in der Talmitte trafen. Zungenförmige Ablagerungen und viskose Fließmuster sind Überbleibsel von Blockgletschern, die sich nahezu überall entlang von Moreuxs Kraterwand gebildet haben.

Datierungen dieser Geländeformen ergaben, dass sich hier in einem Zeitraum von etwa einer Milliarde bis 400.000 Jahren vor heute immer wieder glaziale und periglaziale Prozesse abgespielt haben. Moreux lieg mit 41,6 Grad Nord in den mittleren Breiten des Mars. Hier traten Vergletscherungsprozesse vor allem zu Zeiten auf, in denen die Rotationsachse des Mars stärker gekippt war als heute (aktuell 25,2 Grad Inklination) und die Pole mit ihren Eiskappen näher zur Sonne geneigt waren. Dann wurden in mittleren Breiten vermehrt Eis und Schnee aus der Marsatmosphäre auf Kraterrändern und Plateaus abgelagert. Dort sammelten sie sich und verdichteten sichzu Gletschern. Anhand der Analyse von Geländeformen wie dem Krater Moreux konnte bewiesen werden, dass diese glazialen Prozesse bis in die jüngste Marsgeschichte andauerten.