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Flug über den Korolev Krater

» Erfahren Sie hier mehr über den mit Eis gefüllten Korolev Krater

Benannt wurde der Korolev-Krater nach Sergej Pawlowich Koroljow (englische Schreibweise: Sergei Pavlovich Korolev), dem Chefkonstrukteur und Vater der russischen Raumfahrttechnik (1907-1966). Der Ingenieur Koroljow entwickelte die erste russische Interkontinentalrakete R7 - den Vorgänger der modernen Sojus Raketen, die bis heute im Einsatz sind. Mit seinen Entwürfen zu Raketen und Raumschiffen brachte Koroljow 1957 den ersten künstlichen Satelliten Sputnik ins All und ermöglichte 1961 den ersten bemannten Raumflug Juri Gagarins. Auch die Trägerraketen, mit denen sowjetische Forschungsmissionen zum Mond, zur Venus und zum Mars auf den Weg gebracht wurden, beruhten auf Entwürfen von Koroljow.

Bis zu seinem überraschenden Tod am 14. Januar 1966 arbeitete Koroljow mit seinen Ingenieuren an einer noch stärkeren Trägerrakete, mit der es russischen Kosmonauten möglich gewesen wäre, zum Mond zu fliegen. Wie bereits die Planungen zu den ersten Vorstößen mit Raketen in den Weltraum, unterlagen auch diese Aktivitäten in der damaligen Sowjetunion allergrößter Geheimhaltung. Der Bevölkerung oder gar der Weltöffentlichkeit war nicht bekannt, welche Person sich namentlich hinter dem „Chefkonstrukteur“ und den großen Erfolgen der UdSSR in den Anfangsjahren der Raumfahrt verbarg.

Auf Seiten der USA herrschte bis zum Erfolg der ersten Mondlandung von Apollo 11 mit der Crew Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins Unsicherheit, ob die Sowjetunion ihren Vorsprung gegenüber den USA hatte halten können und möglicherweise auch schon bald in der Lage sein würde, mit Kosmonauten zum Mond zu fliegen. Dies geht aus zahlreichen öffentlichen Dokumenten der NASA hervor. Zu dieser Zeit verfügten die USA nur über spärliche Spionage-Informationen. Umso mehr drängte deshalb das Gegenüber von Koroljow bei der NASA, der am Kriegsende mit zahlreichen Ingenieuren auf die Seite der USA wechselnde Chefingenieur der Wehrmachts-Kriegsraketen, Wernher von Braun, bei der Entwicklung der amerikanischen Mondrakete Saturn V aufs Tempo.

Erst nach dem Tod von Koroljow erfuhr von Braun, wer sein wohl nicht minder genialer Gegenspieler war. In der Nachfolge von Koroljow gab es auf sowjetischer Seite zunächst Unstimmigkeiten und Konkurrenzgerangel über den weiteren Kurs der Entwicklung einer Mondrakete, die nie die erhofften Fähigkeiten für einen bemannten Mondflug hatte. Historiker betrachten deshalb den Tod Koroljows als entscheidende Wegmarke im Wettrennen der beiden Weltmächte UdSSR und USA zum Mond, an der die NASA endgültig die Führung übernahm.

Der Einschlagskrater Korolev befindet sich im nördlichen Tiefland des Mars, südlich des großen Dünenfeldes Olympia Undae, das einen Teil der Nordpoleiskappe umgibt. Der Kraterboden von Korolev, der sich 2 Kilometer unterhalb des Kraterrandes befindet, ist das ganze Jahr über mit einem Hügel aus Wassereis bedeckt. Diese 1,8 Kilometer dicke gewölbte Ablagerung bildet ein ausgedehntes Reservoir aus nicht-polarem Eis auf dem Mars.

Wassereis ist im Korolev-Krater dauerhaft stabil, weil die Vertiefung eine natürliche Kältefalle darstellt. Die über dem Eis liegende Luft kühlt ab, und ist dadurch schwerer als die wärmere Umgebungsluft. Da Luft ein schlechter Wärmeleiter ist, schirmt sie das Eis ab. Wenn sie unbeweglich über dem Eis liegt, findet nur eine geringe Erwärmung des Eises durch Wärmeaustausch statt, und die kalte Luft schützt die Eisablagerung vor der Erwärmung und Sublimation.

Bildrechte

Animation: ESA/DLR/FU Berlin, CC BY-SA 3.0 IGO

Musik: Björn Schreiner

Soundtrack Logo: Alicia Neesemann

Copyright Notice:

The video is licenced under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 IGO (CC BY-SA 3.0 IGO) licence. The user is allowed to reproduce, distribute, adapt, translate and publicly perform it, without explicit permission, provided that the content is accompanied by an acknowledgement that the source is credited as 'ESA/DLR/FU Berlin', a direct link to the licence text is provided and that it is clearly indicated if changes were made to the original content. Adaptation / translation / derivatives must be distributed under the same licence terms as this publication.


Die High Resolution Stereo Kamera wurde am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt und in Kooperation mit industriellen Partnern gebaut (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH und Jena-Optronik GmbH). Das Wissenschaftsteam unter Leitung des Principal Investigators (PI) Prof. Dr. Ralf Jaumann besteht aus 52 Co-Investigatoren, die aus 34 Institutionen und 11 Nationen stammen. Die Kamera wird vom DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof betrieben.

1 - Beschreibt die Eisablagerung im Winter,
2 - die Situation im Frühjahr,
3 - der Krater als Kältefalle im Sommer.