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Neue Publikation: Entstehungsgeschichte des Chaos-Terrains auf Jupiter's Mond Europa

News vom 29.08.2023

Ein Forscherteam der Freien Universität Berlin unter der Leitung von Pietro Matteoni aus der Gruppe von Prof. Frank Postberg hat einen Artikel veröffentlicht, der eine neue Hypothese über die Entstehung und Entwicklung eines Chaos-Terrains auf dem Jupitermond Europa vorschlägt und die geologische Geschichte des Gebiets rekonstruiert. Die Identifizierung des jüngsten Geländes in der Region ist von großer Bedeutung, da es sich um frisches Material handelt, das von zukünftigen Raumfahrzeugen in dieser Region untersucht werden könnte, wie z. B. von der bevorstehenden NASA-Mission Europa Clipper. Der Artikel wurde am 11. August im Journal of Geophysical Research der AGU veröffentlicht.

Europa, ein Eismond des Jupiters mit einem großen unterirdischen Wasservorkommen, weist einzigartige Oberflächenmerkmale auf, die als Chaos-Terrains bekannt sind und vermutlich durch Wechselwirkungen zwischen dem unterirdischen Ozean und der Oberfläche entstehen. Von diesen Terrains sind Conamara Chaos sowie Thera und Thrace Maculae vorrangige Ziele für kommende Missionen zur Erforschung des astrobiologischen Potenzials von Europa. Thrace Macula, das zwischen der Agenor Linea im Norden und der Libya Linea im Süden liegt (zwei großräumige Bänder, lineare geologische Merkmale), ist jedoch nach wie vor schlecht verstanden. In diesem Artikel haben wir detaillierte Kartierungen von Verwerfungen und Lineamenten zusammen mit topografischen Analysen verwendet, um eine neue Hypothese für die Entstehung und Entwicklung von Thrace Macula aufzustellen. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass bereits existierende tektonische Verwerfungen ihre Einlagerung und Verteilung einschränkten, während eine Abfolge von Ereignissen, die mit der Bildung der Agenor Linea begann, gefolgt von der Libya Linea und später der Thrace Macula, in einer tektonischen Aktivität mit Streichen und Rutschen gipfelte, die wahrscheinlich von der Libya Linea angetrieben wurde und einen Teil der Thrace Macula verdrängte. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass künftige Raumsonden das unterirdische Material von Thrace beproben könnten, das sich entlang von Verwerfungen hebt, die nach seiner Entstehung entstanden sind - die frischesten, die in dieser Region verfügbar sind. Diese Forschung wirft ein Licht auf die regionale Geschichte Europas und sein astrobiologisches Potenzial.


Figure: Inset contained within the yellow rectangle in Figure 1, depicting the transitional area between the chaos terrain Thrace Macula and the smooth band Libya Linea. (a) Annotated structural map. [...] (b) Topographic data derived from Digital Terrain Model. [...] (mehr Informationen in der Publikation)


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