Atmosphärische Gezeiten in der ERA-Interim Reanalyse / Gutachter: Univ.-Prof. Dr. Maik Thomas Univ.-Prof. Dr. Ulrich Cubasch, Betreuer: Dr. Henryk Dobslaw
Lena Schon / Masterarbeit – 2015
Diese Arbeit umfasst eine empirische Diskussion atmosphärischer Gezeiten in einer Kombination aus der Analyse des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersa-ge (EZMW) und der Kurzfristvorhersage des gleichen Zentrums. Die als ERA-interim Combination (EIC) bezeichnete Datengrundlage wird für den Zeitraum 1979 bis 2013 diskutiert, wobei die Darstellung charakteristischer Gezeitenmuster auf das Jahr 2004 beschränkt ist. Für die Separation der Gezeiten werden eine lokale und zonale harmonische Analyse verwendet, welche es ermöglichen, die tägliche, halbtägliche und dritteltägliche Gezeit zu betrachten. Die Aufspaltung in die Wellenzahlen wird bis s = ±6 durchge-führt. Aus den bodennahen Variablen wird deutlich, dass unterschiedliche Anregungsmecha-nismen existieren, welche zudem einer saisonalen Modulation unterliegen. Zu den Ge-zeitenamplituden können externe, sowie interne Prozesse gefunden werden, welche diese anregen. Die bodenfernen Variablen zeigen hauptsächlich eine Anregung durch Ozon-absorption in der oberen Stratosphäre. Dadurch wird die zusätzliche Diskussion eines Zusammenhangs mit der Quasi-zweijährigen Schwingung (QBO) möglich. Die Untersuchung des gesamten Zeitintervalls konnte Verbindungen der Gezeiten zu El Ni˜no- bzw. La Ni˜na-Phänomenen verdeutlichen. Ferner konnten bereits bekannte Schwächen in den ersten Jahren der EIC genauer betrachtet und auf gewisse Bereiche eingeschränkt werden.