Untersuchungen zur Breitband-AOD während Saharastaubereignissen in Deutschland / Gutachter: Prof. Dr. Jürgen Fischer, Dr. René Preusker
Enrico Malutzki – 2015
Die optische Dicke ist ein Maß für die Trübung der Atmosphäre, durch die sich die Sonnenstrahlung als elektromagnetische Welle bewegt und sie ist somit ein wichtiger Parameter für den Strahlungstransfer. Staub und Cirruswolken haben hinsichtlich der Breitband-Aerosol-Optischen-Dicke (BAOD) ähnliche Eigenschaften, wenn sie ausschließlich durch Strahlungsmessinstrumente vom Boden aus betrachtet werden. Basierend auf Gueymards Ansatz (Gueymard (1998)) wurde nach einem Verfahren gesucht, um bodengestützte Breitbandmessungen für die Auswertung von Saharastaubeinflüssen auf die BAOD und den Linke’schen Trübungsfaktor in Deutschland zu nutzen. Mit der programmtechnischen Umsetzung (Gebauer (2009)) war es möglich die BAOD zu errechnen und zu interpretieren (Behrens et al. (2012)). In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe für Strahlungsprozesse des Meteorologischen Observatorium Lindenberg (MOL) wurden Daten des DWD genutzt um an diese Resultate anzuknüpfen. Es werden mögliche Unterschiede untersucht, Kriterien und empirische Schwellwerte festgelegt. Betrachtet werden hierbei recherchierte Saharastaubereignisse innerhalb Deutschlands und ein Clear-Sky-Tag, um eine qualitative Aussage über die Methodik treffen zu können. Zur Auswertung der Fallbeispiele werden drei Kriterien als Filter angewendet, um im Endeffekt ausschließlich die BAOD des Saharastaubs interpretieren zu können. Aus diesem Grund werden der Diffusstrahlungsanteil, als Quotient aus Diffustrahlung und Globalstrahlung, der Bedeckungsgrad der hohen Bewölkung und die Variabitität des zeitlichen Verlaufs der BAOD untersucht. Insgesamt wird dieses Verfahren auf zwei Fallbeispiele mit Saharastaub in Deutschland (02.04.2014, 04.07.2014) und ein Gegenbeispiel ohne Saharastaub (Clear Sky, 04.10.2014) angewendet. Mit einer Trajektorienrechnung des HYSPLIT Models wird das Quellgebiet der untersuchten Luftmasse erschlossen, um die Relevanz der Ergebnissen zu überprüfen.