Ein Steinbruch (33°19'1.15"N, 11°10'56.92"E) neben der Straße, welche entlang des Haffs führt,  erschließt dickbankige Kalk-Sandsteine von etwa 5 m Mächtigkeit mit zahlreichen hierarchsich organisierten Schrägschichtungskörpern im mm-Bereich; ein äolischer Ursprung ist daher zu vermuten. Das Alter des Gesteins ist vermutlich Pleistozän oder Frühholozän.

Abb. 3-3-1: Steinbruch in frühholozänen, gut verfestigten mittelbankigen Kalkareniten mit klar erkennbarer horizontaler und Schrägschichtung. Dies sind ehemalige Stranddünen, die durch Grundwasseranstieg und später marin zementiert wurden.

Petrographisch handelt es sich um einen gut sortierten Grainstone aus aragonitischen ooidischen Pellets mit einem hohen Anteil gut gerundeter Quarzkörner. Bruchstücke von Echinodermen, Mollusken, benthonischen Foraminiferen und Rotalgen sind häufig.

Abb 3-3-2: Dünnschliff von holozänem Kalkarenit (ein bioklastischer Grainstone) vom Spit der Bahira El Bibane: Körner sind umgeben von einem grobkristallinen „Dogtooth“ Isopachen-Zement. Ein jüngerer, blockiger, äquigranularer Calzit-Zement füllt bevorzugt Hohlräume entlang feinkörnigerer Streifen. Die jüngste Zementgeneration besteht aus blockigem Gips (in Abb. 3-3-2 nicht erkennbar) und kommt nur vereinzelt vor. Die Existenz eines Meniskus-Zements ist möglich, aber im Dünnschliff nicht einwandfrei erkennbar. Aragonitische Pellets und Ooide sind zu unterschiedlichem Grad (stellenweise vollkommen) gelöst und bilden streifen- oder schalenförmige sekundäre Mikroporosität sowie „oversized“ sekundäre intergranulare Porosität.

Aus der Dünnschliffinterpretation lässt sich ablesen, dass das Gestein, trotz seines terrestrischen äolischen Ursprungs, eine interessante Geschichte hinter sich hat: Es wurde ursprünglich in der phreatischen Zone und dann subaquatisch zementiert, dann nach relativem Meeresspiegelfall in die vadose Zone verbracht, wo es mit fleckigem Gips-Zement ausgestattet wurde, bevor schließlich einzelne Bestandteile durch meteorische Wässer gelöst wurden.

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