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8.4 Cerro Dragon: Sedimentäre Prozesse

Der Cerro Dragon wird am einfachsten von Osten bestiegen. Etwa auf halber Höhe der Hauptverbindungsstraße zur Panamericana führt von der Bahnkreuzung ein befestigter Weg zu einer Pumpstation im Pass zwischen Düne und westlich gelegenen Steilhang. Der abendliche Aufstieg auf die Düne bietet unmittelbare Einblicke in zahlreiche äolische Prozesse.

 

Anlandiger Wind von Südwest weht Körner als Roll- oder Sprungfracht (Saltation) hoch. Das Sediment am Kamm akkumuliert, bis der Winkel übersteilt wird und das Lockersediment lawinenartig inGrain Flowsan flachen Gleitbahnen auf der Leeseite abrutscht.

 

Abbildung 8.4.1.1

Abb. 8.4.1.1: Dünenkamm des Cerro Dragon mit Windrippeln. Die Bildbreite ist etwa 3 m. Blick nach Südosten. Foto: C.V. Ullmann

 

Kommt es zu Rutschungen an übersteilten Hängen, kann Sand wegen der niedrigen Luftreibung und den kurzen Korn-zu-Korn Kontaktzeiten für lange Zeit in Bewegung bleiben, auch wenn die auslösende Kraft nicht mehr wirksam ist. Sand rutscht über die Gleitfläche ab, hinterlässt eine rasch hangaufwärts wandernde Abbruchkante und akkumuliert hangabwärts in dachziegelartig geschichteten Gleitbrettern (Abb. 8.4.2.1). Typische Skalen dieserGrain Flowsliegen bei wenigen Metern Länge und einigen Dezimetern Breite, weil der Dispersionsdruck von vibrierenden Körnern nur über wenige cm Mächtigkeit die Reibung ausreichend reduzieren kann (McDonald & Anderson, 1996).  Abbildung 8.4.2.1

Abb. 8.4.2.1: Rutschungen (in diesem Fall durch externe Krafteinwirkungen). Foto: C.V. Ullmann

 

Bereits geringe Oberflächenunebenheiten reichen aus, um in ihrem Lee Rippelbildung zu verursachen. Rippel sind wegen ihrer geringen Größe recht mobil, so dass sie größere Schrägschichtungskörper überwandern und ihre Formen leicht abwandeln können (Abb. 8.4.3.1). An Hindernissen wie Geröll, Schalen, oder anthropogenen Hindernissen werden solche Rippelformen verändert, da diese die Strömungsbahnen abwandeln (Abb. 8.4.3.2).

 

Abbildung 8.4.3.1

Abb. 8.4.3.1: Rippeln. Maßstab links unten. Foto: C.V. Ullmann

 

Abbildung 8.4.3.2

Abb. 8.4.3.2: Rippelveränderungen hinter Hindernissen. Foto: C.V. Ullmann

 

 

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