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14.3 Salar Aguas Calientes: Biomatten in extremen Räumen; Ökologie; (sub- ?) fossile Strandsäume mit mikrobiellem   Strandbewuchs

 

Route 27 verläuft in einer Höhe von etwa 4300 m am Nordwestufer des Salar de Aguas Calientes, den man nach weiteren 34 km Fahrt erreicht. Er ist von mehreren  Aussichtspunkten am Straßenrand leicht zugänglich (Abb. 14.3.1). Unter den kühl-ariden Klimabedingungen schwankt Temperatur und  die Konzentration der im Salar gelösten Salze jahreszeitlich stark, so dass nur wenige Organismengruppen in diesen Extrembedingungen  gedeihen.

 

Abb. 14.3.1: Südliches Teilbecken des Salar de Aguas Calientes. Blickrichtung Ost. Foto: C. Ullmann

In der Uferzone des Salars (Abb. 14.3.2) überlagern ausgedehnte photosynthetische, von Cyanobakterien und Diatomeen dominierte grüne Matten schwarzen H2S-reichen Faulschlamm, welcher auf die Aktivität von anoxygenen Sulfatreduzierern hindeutet (Abb. 14.3.2). 

Diese Organismen bilden die Grundlage für das lokale Nahrungsnetz, bis hin zu den Flamingos, die wir aus der Ferne beobachten konnten.  Die Ökosysteme der Salzseen sind in Bezug auf Assoziation mit Vulkanismus, hohe UV-Einstrahlung, fehlende Vegetation und ungewöhnliche Hydrochemie möglicherweise vergleichbar mit manchen Flachwasserbereichen des Archaikums.

 

Abb. 14.3.2: Aktive (rechts unten), eingetrocknete (Mitte) und fossile (links oben) Biomatten des Salarrandes. Foto: N. Martin

 

In der mehrere 100 m breiten Hangzone zwischen dem rezenten Salarufer und dem Parkplatz an der Straße kommen verbreitet und in mehreren höhenlinienparallelen Streifen ausgezeichnet erhaltene, z.T. auf Strandgeröllen aufsitzende handtellergroße, bis zu einem Dezimeter starke, silifizierte Biomatten vor, die einen ehemaligen höheren (pleistozänen? – (früh)-holozänen?) Hochstand des Wasserspiegels anzeigen (Abb. 14.3.3).

 

 

 

Abb. 14.3.3: verkieselte Biomatten. Foto: C. Heubeck

Nach 20 weiteren Kilometern Richtung Argentinien liegt zur rechten Seite, südlich der Route 27, der Salar de Loyoques.

 

 

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