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12.2 Paso de Barros Arana

Etwa 50 km südöstlich von Calama liegt der 3400 m hohe Barros Arana Pass. Der Stopp entlang der Straße befindet sich in einer schmalen Senke unmittelbar westlich der Barros Arana Synklinale, in welcher großflächig die Konglomerate und Sandsteine der oberkretazisch-eozänen Purilactis-Gruppe aufgeschlossen sind.

Etwa 50 km südöstlich von Calama liegt der 3400 m hohe Barros Arana Pass. Der Stopp entlang der Straße befindet sich in einer schmalen Senke unmittelbar westlich der Barros Arana Synklinale, in welcher großflächig die Konglomerate und Sandsteine der oberkretazisch-eozänen Purilactis-Gruppe aufgeschlossen sind.

Diese Senke wird von einer morphologisch deutlich ausgeprägten aktiven Verwerfung begrenzt, die hier auch die Cordillera Domeyko im Westen begrenzt  und gleichzeitig die strukturell definierte östliche Begrenzung des jurassischen Backarc-Beckens darstellt (Abb.12.2.1). An ihr ist die Purilactis-Gruppe westwärts über miozäne Sedimente und Ignimbrite überschoben (Moreno und Gibbons, 2007).  An dieser Verwerfung fand ein sinistraler Versatz von 15 km statt; das Störungssystem ist über eine Länge von 1200km erkennbar (Reutter et al., 1996).

Abb.12.2.1: Aktive Verwerfung am Paso de Barros Arana, Cordillera Domeyko. Bildbreite etwa 50 m. Blickrichtung SE. Foto: C. Ullmann

Die tektonische Reaktivierung während der frühen Oberkreide hob das Backarc-Becken heraus, schuf die morphologische Ausprägung der Cordillera Domeyko und ließ östlich von ihr das Atacama-Becken als kretazisches kontinentales Vorlandbecken entstehen. Dieses wurde syntektonisch durch die siliziklastischen Sedimente der fast 6000 m mächtigen Purilactis-Gruppe verfüllt. Die zugehörigen Formationen, die in der Barros-Arana Synklinale aufgeschlossen sind, spiegeln die schnelle Absenkung des Beckens wider. Die Tonel Formation, älteste Formation der Purilactis Gruppe, besteht aus etwa 1000m mächtigen Rotsedimenten und Evaporiten, die während der fühen Heraushebung der Cordillera Domeyko winkeldiskordant auf spät-triassischen Vulkaniten und Sedimentgesteinen abgelagert wurden. Die im Hangenden folgende  Purilactis-Formation setzt sich aus fluviatilen Sandsteinen, roten Tonsteinen und Konglomeraten zusammen, die erneute Impulse tektonischer Verkürzung repräsentieren. Diese Formation wird wiederum von 500 m groben Konglomeraten der Barros-Arana Formation bedeckt, die im Kern der Barros Arana Synklinale aufgeschlossen sind. Darüber folgen alkaline Laven, Tuffe und Rotsandsteine der Totola Formation (Mpodizis et al., 2005).

Wenige km östlich des Passes bietet sich eine erste Aussicht (und damit auch eine Gelegenheit zu einem nachmittäglichen Picknick) auf den Salar de Atacama (2300 m), der nahe seines nordwestlichen Randes von der Cordillera de la Sal durchzogen wird. Der von ihr abgetrennte nordwestliche Teil des Salars ist der Llano de la Paciencia, zu welchem die Straße in weiten Bögen hinabzieht.

 

Folgt man der Ruta 23 weiter Richtung Osten, so gelangt man nach etwa 35 km zum folgenden Aufschluss.

 

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