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11.5 Pass des “Cerro de las Papas”

Eozäne Granite nördlich von Conchi bilden u.a. den „Cerro de las Papas“ (informeller Name). Der über ihn führende Pass (21°53'41.60"S, 68°37'15.91"W) etwa 12 km nne der Abzweigung der B-141 von der Ruta 21 bietet einen exzellenten Aussichtspunkt über das obere Calamabecken mit dem Loa-Tal und den eindrucksvollen Vulkanbauten der Westkordillere. Nur 12 km östlich vom Aussichtspunkt, jenseits des Rio Loa, liegt die Westgrenze des rezenten magmatischen Bogens mit den „massiven“ Stratovulkanen San Pedro und San Pablo, quartären Flankeneruptionen und mächtigen erkalteten Lavaströmen (Abb. 12.5.1).

 

Abb.11.5.1: Blick von den Graniten des "Cerro de las Papas" nach Osten über die Depression des Rio Loa auf den Vulkan San Pedro. Foto: C. Heubeck

Nur 12 km östlich vom Aussichtspunkt, jenseits des Rio Loa, liegt die Westgrenze des rezenten magmatischen Bogens mit den „massiven“ Stratovulkanen San Pedro und San Pablo, ihren quartären Flankeneruptionen und mächtigen erkalteten Lavaströmen (Abb. 11.5.1).

Der "Cerro de las Papas" bildet den östlichsten Teil der Sierra de Medio am äußersten Nordzipfel des Calamabeckens (Günther, 2001). Die morphostrukturelle Ausgestaltung des Beckens hier ist das Ergebnis mehrerer Deformationsphasen.

Die Präkordillere entsprach in der Oberkreide bis zum oberen Paläogen dem magmatischen Bogen, welchem im Westen ein forearc- und im Osten ein backarc-Bereich angeschlossen waren (Campusano, 1990). Die magmatisch induzierte thermische Schwächung der Kruste führte im Obereozän zu einer Einengungstektonik. Während der Transpression kam es neben den arc-normalen Kontraktionsstrukturen auch zu arc-paralleler Deformation (Günther, 2001).

Der am Aussichtspunkt anstehende rotbraune eozäne Granit verwittert in Wollsackstrukturen und weist damit auf eine ehemals humideres Klima hin (Meuli, 2003), in welchem Granitblöcke unter Bodenbedeckung in situ entlang eines dreidimensionalen Kluftnetzwerks durch Hydrolyse chemisch angegriffen werden und vergrusen (Abb.11.5.1). Das aride Wüstenklima mit seinen hohen Temperaturschwankungen und häufigen Frostdurchgängen liefert einen weiteren Beitrag durch Herauslösung des Gruses aus dem Gesteinsverband und durch Kernsprünge. Im Handstück ist eine ophitische Struktur (früh ausgeschiedene Plagioklase in Augitkristallen) zu erkennen.

Nach Rückfahrt Richtung Calama (ca. 55 km) erreichten wir über die Ruta 21 wieder Chiu-Chiu.

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