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Mission: Dawn | Experiment: Framing Camera

Die US-amerikanische Weltraumsonde Dawn befand sich seit dem Start am 27.09.2007 von Cape Canaveral (Florida) auf einer mehrjährigen Mission zur Erforschung der Kleinkörper Vesta und Ceres im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Die NASA-Mission diente der Erforschung der Entstehung und Entwicklung dieser Körper als Zeugen der Frühgeschichte des Sonnensystems.
Asteroid Vesta

Die Reise durch das innere Sonnensystem hat die Raumsonde Dawn nach vier Jahren erfolgreich abgeschlossen und im Juli 2011 ihr erstes Ziel, den Asteroiden Vesta, erreicht. Vesta hat die Form eines Ellipsoiden (286x279x223 km) und umkreist die Sonne in einem Abstand von rund 350 Millionen Kilometern. Ein Jahr lang sammelte die Sonde Daten von Vesta, wobei die Kamerasysteme an Bord der Sonde zahlreiche Aufnahmen lieferten, die Oberflächendetails mit einer Auflösung von bis zu 20 Metern pro Pixeln abbildeten. Vestas Oberfläche wurde im Verlauf des einjährigen Aufenthalts der Sonde nahezu vollständig erfasst.

Danach begann die zweieinhalb Jahre dauernde Reise zum zweiten Missionsziel, Ceres. Der Zwergplanet ist der größte Körper des Asteroidengürtels (483x481x445 km) und seit seiner Entstehung in der Frühzeit des Sonnensystems in Form und Oberflächenstruktur nahezu unverändert geblieben und bietet daher ein gutes Untersuchungsobjekt im Hinblick auf die Missionszwecke. Im April 2015 erreichte Dawn den Asteroiden und lieferte bis November 2018 aus verschiedenen Orbits heraus Daten über dessen Oberflächenbeschaffenheit.

Von Juli bis November 2018 befand sich Dawn in einer stark elliptischen Umlaufbahn um Ceres. Dadurch wurde die Raumsonde zeitweilig bis auf 35 Kilometer an die Oberfläche des Zwergplaneten herangeführt. Die Kameras konnten in dieser Konstellation einzelne Aufnahmen mit einer Auflösung von weniger als 5 Metern pro Pixel liefern. Zum Missionsende im November 2018 manövrierten die Ingenieure die Raumsonde Dawn mit dem letzten Treibstoffrest in einen stabilen Orbit um Ceres.
Asteroid Ceres

Die Framing Camera (FC) ist das Kamera-Experiment an Bord der Sonde und wurde in Kooperation zwischen dem Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt. Die Arbeitsgruppe der Fachrichtung Planetologie und Fernerkundung an der Freien Universität Berlin ist an der wissenschaftlichen Prozessierung und Auswertung der Bilddaten beteiligt.

Eine der Hauptaufgaben der Arbeitsgruppe an der Freien Universität Berlin besteht in der Entwicklung eines chronostrati­­graphischen Systems. Die Datierung unterschiedlicher Oberflächenformen durch die Bestimmung der Kratergrößen-Häufigkeitsverteilung liefert den Wissenschaftlern wichtige Informationen zur geologischen Entwicklung und den Impaktprozessen auf Asteroiden. Diese Erkenntnisse erlauben bessere Rückschlüsse auf die Entwicklung des Meteoritenbom­barde­ments im jungen Sonnensystem. Ebenfalls von Interesse ist dabei auch die Untersuchung der Materialverteilung gesteinsbildender Minerale und des Wassereises. Im Auftrag des Dawn Science Teams werden an der FU Berlin geologische Karten und Datierungen der Oberfläche von Vesta und Ceres erstellt.

DRITTMITTEL • PROJEKTFÖRDERUNG


 • Förderkennzeichen 50 OW 1505
 • Finanziert durch das Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.
 • Aktueller Förderungszeitraum:  01.11.2015 - 31.08.2020