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1. Kryovulkanische Prozesse und topographische Modellierung

Während der Voyager- und Galileo-Missionen zeigten abgegrenzte Regionen auf Ganymed Hinweise auf mögliche kryovulkanische Aktivität, gekennzeichnet durch „ausgekesselte Vertiefungen“ oder „Paterae“, welche Calderas ähneln. Die räumliche Auflösung reichte jedoch nicht aus, um detaillierte Daten zu Topographie, Alter und Oberflächenzusammensetzung zu erhalten, was eine eindeutige Identifizierung von Kryovulkanismus oder dessen Bedeutung für Ganymeds unterirdischen Ozean und Bewohnbarkeit erschwerte. In jüngster Zeit hat die JunoCam an Bord der NASA-Sonde Juno zahlreiche neue Paterae auf Ganymed entdeckt und damit die Datenbasis erweitert, sowie die Planung zukünftiger Beobachtungen verbessert. Studien liefern inzwischen Hinweise auf flache flüssige Taschen in der Eishülle von Europa, wobei Oberflächenbruchmuster auf tektonische und möglicherweise kryovulkanische Einflüsse schließen lassen.

Auf Ganymede wurden kryovulkanische Aktivitäten bislang nicht in ausreichender Auflösung beobachtet, um ihre Merkmale vollständig zu charakterisieren – Informationen zu Topographie, Oberflächenalter und Zusammensetzung fehlen weiterhin. Die Erstellung digitaler Höhenmodelle (DEMs) aus vorhandenem Datenmaterial ist entscheidend, um künftige JANUS-Beobachtungen zu optimieren und zu lenken. Ohne Stereoaufnahmen werden 3D-Modelle mit Einzelbildmethoden wie Photoklinometrie erstellt.

Wesentliche Aufgaben:

  • Erstellung von Höhenmodellen und Bildmosaiken von Ganymed und Europa aus Daten vergangener Missionen

  • Analyse von Bilddaten auf Hinweise zu kryovulkanischer Aktivität und flachen Flüssigkeitstaschen

  • Vergleich geologischer Beobachtungen zwischen Ganymed und Europa

                    
                     Paterae auf Ganymed