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…einen zukünftigen Landeplatz?

Besonders auffällig in den HRSC-Aufnahmen ist das Auswurfmaterial eines etwa 15 Kilometer großen Einschlagkraters (siehe beschriftetes Bild). Das lappenartige Erscheinungsbild und die doppelschichtige Struktur dieses Materials weisen auf einen hohen Gehalt flüchtiger Stoffe – vor allem Wasser – im Untergrund hin. Sowohl die Morphologie als auch spektroskopische Analysen der Auswurfdecke liefern Hinweise auf wasserreiches Material, das möglicherweise aus geringer Tiefe freigelegt wurde. Auswurfmaterial mit einem hohen Anteil an flüchtigen Bestandteilen ist in den mittleren Breitengraden des Mars recht verbreitet. Dies stützt die Theorie, dass sich während Phasen mit großer Neigung der Rotationsachse des Mars Eis bis in die mittleren Breiten angesammelt hat. Vermutlich wurde dieses Eis später von anderem Material bedeckt und dadurch vor Sublimation geschützt.

Die Lage von Arcadia Planitia in den mittleren Breiten des Mars lässt vermuten, dass in dieser Ebene nahe der Oberfläche Eis im Untergrund vorhanden ist. Dieses kann entweder in Form von Eis außerhalb oder innerhalb der Poren des Bodenmaterials vorliegen. Im ersten Fall übersteigt die Eismenge das im Boden vorhandene Porenvolumen und „nimmt“ sich den Raum, den es benötigt. Im zweiten Fall handelt es sich um sogenanntes Poreneis, das nur den natürlichen, vorhandenen Porenraum ausfüllt. Aufgrund des möglichen Vorkommens von Wassereis im Boden gilt Arcadia Planitia als potenzieller Landeplatz für zukünftige robotische oder bemannte Marsmissionen.