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Risse durch Schrumpfung mit dunklem Staub gefüllt

Der zweitgrößte Krater in der Bildmitte zeigt auf der Manteldecke eine typische Textur von gewundenen, konzentrisch deformierten Ablagerungen, deren Form entfernt an ein Gehirn erinnert. Sie haben durch schrittweise Alterung und Abtragung – beispielsweise durch das direkte Verdampfen von Eis – bogenförmige Vertiefungen bekommen. Unmittelbar rechts neben dem zweitgrößten Krater ist in den dunkel gefärbten Regionen ein Muster schwach sichtbar. Dieses Muster rührt vom Aufbrechen der Oberfläche durch thermische Kontraktion infolge der Abkühlung her, wodurch ein polygonales Muster im Boden entstand. In den Rissen ist vom Wind verwehter dunkler Staub abgelagert worden und für die dunkle Färbung dieser Region verantwortlich.

Die bogenförmigen, von Ablagerungen gefüllten Vertiefungen sind im gesamten Bild zu sehen. Sie haben kreisförmige bis elliptische Formen und ihre Größe variiert zwischen mehreren Zehnermetern und mehreren Kilometern bei einer Tiefe von einigen Dutzend Metern. Sie sind das Ergebnis des Abschmelzens oder des Verdampfens von Eis im Untergrund, gefolgt vom Einsturz der Oberfläche. Der Prozess der Absenkung durch Eisverlust im Untergrund wird als Thermokarst bezeichnet.

Bei näherer Betrachtung kann man auch eine Schichtung der Mantelablagerungen in und um die bogenförmigen Vertiefungen erkennen. Durch Messungen mit Radar, das im Untergrund Schichtgrenzen zwischen Eislinsen und Gestein erkennen kann, und Spektrometern, mit denen die Häufigkeit von Wasserstoff gemessen werden kann, wurde im Boden der nördlichen Tiefebenen Wassereis nachgewiesen und beispielsweise auch durch die NASA-Landesonde Phoenix (2009) bestätigt. Eis in größerer Tiefe wurde durch Beobachtungen frischer Einschlagskrater und Senken sowie vielerorts durch Radarsondierungen entdeckt.