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Saisonaler-Marszyklus sorgt für eine weihnachtliche Kraterlandschaft

Dieses erstaunliche Bild zeigt einen etwa 215 mal 65 Kilometer großen Landschaftsausschnitt, der 14 Grad nördlich des Südpols gelegen ist. Dort sind viele interessante Landformen zu sehen, die typisch für dauerhaft gefrorene, aber nicht von Eis bedeckte Regionen sind. Gemeinsam mit vom Wind geschaffenen, so genanntem äolischen Formen und saisonalen Frostwolken komplettieren sie die Kulisse.

Die Szenerie wirkt mit den stark kontrastierenden Farbschattierungen aus den Orangetönen des Marsbodens und dem Weiß von Wasser- und Kohlendioxideis sowie den geschwungenen Landschaftsformen sehr abstrakt und ist auf den ersten Blick nicht leicht zu verstehen. Die Natur scheint sich auch auf dem Mars als expressionistische Künstlerin betätigt zu haben und dem HRSC-Wissenschaftsteam in der Routine beim Aufbereiten der farbigen Stereobilddaten zu Weihnachten und dem Jahreswechsel einen ästhetischen Moment zu schenken.

Die Bilddaten wurden im südlichen Frühling aufgenommen – in der Zeit, in der sich das Eis in Richtung Süden zurückzieht und im Sommer der Südhalbkugel nur eine kleine Eiskappe am Südpol verbleibt. Während des saisonalen Zyklus auf dem Mars wird im Winter Kohlendioxideis an den Polen abgelagert. Die Menge an atmosphärischen Gasen, die im Mars-Winter als Eis an jedem Pol gebunden ist und dann im Frühling verdampft, ist enorm und umfasst über zehn Prozent der Atmosphäre. Dieser Prozess führt zu starken Druckänderungen in der Gashülle des Mars und infolgedessen zu sehr hohen Windgeschwindigkeiten. Diese treten vor allem im Herbst auf und werden durch eben diesen unterschiedlichen Luftdruck in den Hemisphären hervorgerufen.