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Ein Blick in die vulkanische Vergangenheit des Mars

Bei genauerem Hinsehen, vor allem im Süden (links in Bild 1), sind zahlreiche, baumartig verzweigte Flusstäler zu sehen, die viele der Gräben kreuzen. Sie müssen älter sein als die Gräben, da sie nicht von den Brüchen umgeleitet wurden, sondern direkt durch sie hindurch zu führen scheinen. Das Gebiet im nördlichen (rechten) Teil des Bildes liegt viel tiefer als der südliche Teil, gut zu erkennen auf der topographischen Übersichtskarte (Bild 6). Deshalb müssten diese Täler eigentlich entlang dieses Gefälles verlaufen, also von Süd nach Nord und nicht, wie hier, von West (oben) nach Ost (unten). Das ist hier aber nicht der Fall, was ein Beleg dafür ist, dass diese Täler früher entstanden sind, bevor es zur Auswölbung des Vulkangebäudes im Süden vor etwa 3,5 Milliarden Jahren kam. Dieser Rückschluss passt auch zum Typ der Talverzweigung, der auf Oberflächenabfluss hindeutet, wie er für die Frühzeit des Mars typisch war.


König Tantalos: Namensgeber für eine „gequälte“ Landschaft

Das Gebiet wurde nach König Tantalus benannt, Sohn des Göttervaters Zeus und der Titanen-Tochter Pluto in der griechischen Mythologie. Als er versuchte, die Allwissenheit der Götter auf die Probe zu stellen, indem er ihnen seinen jüngsten Sohn als Mahl servierte, wurde er von ihnen in den Tartaros, die tiefste Region des Hades, verbannt. Dort musste er ewige Qualen leiden, die sprichwörtlichen „Tantalosqualen“. Er stand in einem Teich mit Wasser, das aber immer versickerte, sobald er davon trinken wollte. Ebenso umgaben ihn Obstbäume mit Früchten. Griff er nach ihren Ästen, wurden sie vom Wind außer Reichweite geweht. So litt er ewig Durst und Hunger. Sein getöteter Sohn wurde von den Göttern aber wieder zum Leben erwect.