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Die Gräben der Medusa am „Rücken“ der Rachegöttinnen

Die Bergekette der Eumenides Dorsum ist nach den Rachegöttinnen der griechischen Mythologie benannt, den Furien. Sie ist Teil der sogenannten Medusae-Fossae-Formation (MFF). Diese erstreckt sich über 5.000 Kilometer zwischen den vulkanischen Zentren um Tharsis und Elysium entlang der Hochland-Tiefland-Grenze (Dichotomiegrenze) und hat eine Fläche, deren Größe vergleichbar mit Indien ist. Das Wort Fossae, Lateinisch für Gräben, zeigt an, dass hier auch tektonische Prozesse bei der Gestaltung der Landschaft eine Rolle spielten. Die starre Kruste wurde durch aufsteigende Magmablasen gedehnt. Dabei brach sie auf und es entstanden zahlreiche tektonische Gräben.

Die MFF scheint aus leicht erodierbarem Material zu bestehen. Dabei handelt sich wahrscheinlich um sogenannte pyroklastische Ablagerungen, die von den Vulkanen der Tharsis-Region oder von Olympus Mons vor etwa 3,8 bis 3 Milliarden Jahren (in der Hesperischen Periode) stammen. Diese Ablagerungen entstehen, wenn von Vulkanen ausgestoßene, glühend heiße Gesteinsfetzen in einem Gemisch aus heißen Gasen und Asche zu mehr oder weniger stark verfestigtem Gestein wie Tuff- oder Bimsstein zusammengeschweißt werden. Die Konsistenz dieser vulkanischen Ablagerungen ist aber nicht sehr fest, sodass sie mit dieser Beschaffenheit relativ leicht von der Erosion angegriffen werden können.