Die KFS auf dem BBK-Fachkongress 2025
News vom 11.02.2025
Bei dem diesjährigen Fachkongress Forschung für den Bevölkerungsschutz des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) war auch die Krisen- und Katastrophenforschungsstelle (KFS) wieder mit vielen aktiven und ehemaligen Forschenden vertreten. Im Rahmen zahlreicher Vorträge konnten unser Team Kolleg:innen aus der Forschung und interessierten Akteuren aus der Praxis unsere aktuellen Forschungsvorhaben und Erkenntnisse vorstellen und mit ihnen in einen interessanten und fruchtbaren Austausch treten. Im Rahmen des Fachkongresses haben wir dabei an den folgenden Vorträgen mitgewirkt:
Daniel F. Lorenz und Cordula Dittmer stellten gemeinsam mit Stefan Siehoff vom Amt für Brandschutz, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz der StädteRegion Aachen Ergebnisse der sozialwissenschaftlichen Begleitung des Wiederaufbaus des Sirenenwarnsystems in der StädteRegion Aachen vor.
Unter dem Titel „Wie kann eine Zivilschutzforschung der Zukunft aussehen (?) – Ein katastrophensoziologischer Blick zurück und voraus“ präsentierten Cordula Dittmer und Daniel F. Lorenz zudem Überlegungen zu historischen Überschneidungen, Nähen und Abgrenzungen der Katastrophen- und Zivilschutzforschung der letzten 80 Jahre und wie eine zeitgemäße Zivilschutzforschung von der Katastrophenforschung profitieren könnte.
In einem weiteren Vortrag wurde die Forschungen der KFS im Rahmen des ASB Resilienzprogramms von Cordula Dittmer und Daniel F. Lorenz gemeinsam mit Christian Süper vom ASB Bundesverband vorgestellt. Hierzu entwickelten und operationalisierten Cordula Dittmer und Daniel F. Lorenz einen theoretisch-konzeptionellen Ansatz zur Untersuchung und Stärkung von Community Resilience in verschiedenen Phasen der Katastrophenbewältigung und -prävention.
Im Vortrag „Historische Forschung zum Umgang mit wasserbezogenen Risiken in Berlin: Umbrüche und Pfadabhängigkeiten seit dem 19. Jahrhundert“ präsentierten Leonie Reuter und Dr. Nadja Thiessen ausgewählte Ergebnisse eines Teilprojekts der Einstein Research Unit ‚Climate and Water under Change‘ (CliWaC). Aus historisch-soziologischer Perspektive zeigten sie, inwiefern wasserbezogene Gefahren in Berlin im langen 19. Jahrhundert problematisiert wurden und welche infrastrukturellen, institutionellen und handlungspraktischen Strategien zur Bewältigung und Vorsorge sich entwickelten. Abschließend wurde diskutiert, welche Lehren sich aus der historischen Forschung für aktuelle Herausforderungen im Wassermanagement, der Klimaanpassung und dem Bevölkerungsschutz ziehen lassen.
Nicolas Bock hielt einen Vortrag mit dem Titel „Zivilschutz in der Bundesrepublik –Entwicklungspfade bis in die Gegenwart“, in welchem er die historischen Hintergründe des deutschen Luft- bzw. Zivilschutzes erläuterte und Ableitungen zur strategischen Ausrichtung für die Neujustierung des Zivilschutzes in der Zeitenwende darlegte.
In einem weiteren Vortrag zu Kommunales Krisenmanagement – Herausforderungen, Szenarien und Bewältigungsstrategien kommunaler Verwaltungen in Krisenlagen stellten Nicolas Bock und Peter Windsheimer das neugestartete BMBF-geförderte Forschungsprojekt KRISENFIT vor. In ihrem Vortrag präsentierten sie die aktuellen Ansätze ihres Forschungsvorhabens zu der Steigerung der Krisenfitness kommunaler Verwaltungen und tauschten sich mit den Teilnehmenden zu den geplanten Befragungen kommunaler Akteure aus.
Peter Windsheimer hielt zudem ebenfalls einen Vortrag, in dem er das Forschungsprojekt SEMSAI vorstellte und die bisherigen Ergebnisse der KFS in dem von ihr betreuten Teilvorhaben präsentierte. Dabei legte er den Fokus der Präsentation auf die Vorstellung der Ergebnisse einer Onlinebefragung und eines Onlineexperiments. In diesen wurde untersucht, welche soziodemographische und psychologische Faktoren mit dem Verhalten von Personen in Pandemien in Zusammenhang stehen und wie Verhaltensempfehlungen sowie die Unsicherheit von Pandemieprognosen am besten kommuniziert werden können.
Zum Abschluss des Fachkongresses nahm Prof. Martin Voss an einer Podiumsdiskussion zu dem Thema Besondere Herausforderungen der zivilen Sicherheitsforschung: Geheimschutz und Wissenschaftsfreiheit teil, in die er die Perspektive der zivilen sozialwissenschaftlichen Krisen- und Katastrophenforschung einbrachte.
Wir haben uns als Team sehr darüber gefreut an diesem Fachaustausch mitwirken zu können und Blicken bereits mit Vorfreude auf den nächsten BBK-Fachkongress in zwei Jahren!