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Erste Feldforschungskampagne für die Icy Moons-Gruppe: Antarktis

Probennahme von Eisbohrkernen auf dem Gletscher. Credits: Pablo L. Finkel.

Probennahme von Eisbohrkernen auf dem Gletscher. Credits: Pablo L. Finkel.

Lucía Hortal und Pablo L. Finkel sammeln Proben auf dem Collins-Gletscher. Credits: Maryse Napoleoni.

Lucía Hortal und Pablo L. Finkel sammeln Proben auf dem Collins-Gletscher. Credits: Maryse Napoleoni.

News vom 10.04.2024

Anfang 2024 brachte für die Arbeitsgruppe Icy Moons (dt. Eismonde) des Fachbereichs Planetologie und Fernerkundung der Freien Universität Berlin einen Neubeginn: Die Gruppe führte ihre erste Feldforschungskampagne überhaupt durch!

Dieses neue Abenteuer führte zwei ihrer Mitglieder, Dr. Maryse Napoleoni (Postdoc) und Lucía Hortal (Doktorandin), an einen der entlegensten Orte der Erde, die Antarktis.

Ziel dieses astrobiologischen Forschungsprojekts ist die Untersuchung von irdischen Analoga zu den Eismonden Enceladus und Europa, Satelliten des Saturns bzw. Jupiters. Es wurde in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Astrobiologie (Centro de Astrobiología – CAB) in Spanien entwickelt, wo Pablo L. Finkel und Laura Sánchez, die beiden anderen Mitglieder dieser Feldkampagne, ebenfalls astrobiologische Forschung betreiben.

Im Rahmen der antarktischen Sommerkampagne des Uruguayisches Antarktis-Institut (Instituto Antártico Uruguayo – IAU) entnahm das Team Eisproben vom Collins-Gletscher auf der King-George-Insel (Südliche Shetlandinseln, Antarktis). Antarktische Gletscher wie der Collins-Gletscher gelten als gute Analoga zu den Oberflächen von Eismonden im Sonnensystem, die Studienobjekte zukünftiger Weltraummissionen sind.

Maryse und Lucía erwarten, in den gesammelten Eisproben organisches Material zu finden, das für ihre astrobiologischen Studien von Bedeutung ist. Sie werden es mit dem LILBID-Massenspektrometer (Laser-Induced Liquid Beam Ion Desorption) charakterisieren, einem Versuchsaufbau, der sich im Labor der Planetologie befindet. Dieses Gerät hat seine Zuverlässigkeit bereits bei der Kalibrierung von Massenspektren aus früheren Weltraummissionen unter Beweis gestellt, wie z.B. von dem Cosmic Dust Analyzer (CDA) an Bord der Cassini Raumsonde aufgenommen.

Die Daten aus dieser Kampagne werden in ähnlicher Weise zur Kalibrierung eines Nachfolgeinstruments des CDA, dem SUrface Dust Analyzer (SUDA), dienen. Dieses neue weltraumgestützte Massenspektrometer wird an Bord der bevorstehenden NASA-Mission "Europa Clipper" fliegen, die im Oktober 2024 starten soll, und dazu beitragen, die Bewohnbarkeit des Jupitermondes zu charakterisieren.

Diese Antarktis-Kampagne wurde von Dr. Nozair Khawaja im Rahmen des FUB-Stipendiums "START" und der Abteilung für Molekulare Evolution am CAB finanziert. Sie wurde in Zusammenarbeit mit der IAU durchgeführt, die das Team in ihrer wissenschaftlichen Antarktis-Forschungsstation "Artigas" unterbrachte.


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