Regionalprojekt 1: Zielstellung
Eine Möglichkeit der Nachnutzung von Konversionsflächen ist u.a. der Anbau von Nachwachsenden Rohstoffen (NawaRo) bei geringer Bioverfügbarkeit der vorliegenden Schadstoffe. Dieser unterliegt hier keinem Landnutzungskonflikt und bietet die Chance einer regionalen, CO2-neutralen Energieverwertung. Die mit dem Anbau von NawaRo gleichzeitig einsetzende Phytoremediation, von z.B. Mineralölkohlenwasserstoffen (MKW) und polyzyklischen, aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK), stellt dabei einen Synergieeffekt dar, der durch die Einbringung von Terra Preta Substrat (TPS) in den Boden infolge der biologischen Aktivierung verstärkt werden könnte und so die degradierten Böden aufwertet.
Die Nutzung dieser Flächen zur Biomasseproduktion könnte durch die Anwendung von TPS und die einsetzende Dekontamination einschließlich der daraus resultierenden Verbesserung der Bodenqualität in einem überschaubaren Zeitraum wieder zu einer höherwertigen Nutzung führen.
Hauptziel dieses Teilprojektes ist deshalb die Flächeninwertsetzung und Steigerung des ökologischen und ökonomischen Potentials von kontaminierten Böden / militärischen Konversionsflächen in einem Prozess der nachhaltigen Landnutzung, mit dem im Forschungsverbund im Mittelpunkt stehendem Bodenverbesserungsmittel TPS (Terra Preta Substrat). Grundlage ist die regionale Verwertung von biogenen Abfallstoffen und NawaRo durch die Produktion von TPS auf der Basis eines Stoffstrommanagements.
Um dieses Hauptziel zu erreichen, werden folgende Teilziele formuliert:
- Herstellung und Qualitätsstandards für TPS – Untersuchung und Bewertung von TPS auf wertgebende Inhaltsstoffe und Eigenschaften sowie geregelte Schadstoffe. Bereitstellung und Optimierung der Substrate für alle Regionalprojekte sowie Untersuchungen zu Applikationstechniken des TPS.
- Nachweis der Wirkung von TPS auf das Selbstreinigungspotenzial von kontaminierten Böden und Pflanzenwachstum – Untersuchung der Auswirkungen des Einsatzes von TPS auf:
- Bodenchemie,
- Pflanzenwachstum (NawaRo),
- Abbauleistungen (Selbstreinigungsvermögen) und Lebensraumfunktion,
- Schadstoffaustrag (Rückhaltefunktion) und
- Wasserhaushalt im Rahmen von Labor- und Felduntersuchungen
– auch im Vergleich zu anderen organischen Bodenverbesserungsmitteln
- Untersuchung der Eignung von TPS als Kohlenstoffsenke (Technologieansatz)
- Rechtliche Belange – Prüfung gesetzlicher Rahmenbedingungen zum großflächigen Auf- und Einbringen von TPS auf und in Böden
- Kommunikation des Vorhabens und Erstellung einer Handlungsanleitung – Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel einer breiten Akteursbeteiligung an dem Prozess einer nachhaltigen Landnutzung
- Fachliche und organisatorische Verbundkoordination