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Umweltentlastungs­potenzial

Mit den nährstoffreichen Pflanzenkohlesubstraten wird durch die langfristige Anreicherung und Speicherung von Kohlenstoff im Boden ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Die Herstellung aus Gemüseabfällen und Grünschnitt trägt zusätzlich zur Abfallvermeidung und Umweltentlastung bei.

Die Karbonisierung liefert einen Beitrag zur Kohlenstoffsequestrierung durch die Umwandlung von Holz in stabilen Kohlenstoff. Neben der Reduzierung von atmosphärischen CO2, lassen sich durch die gleichzeitige Wärmenutzung bei der Pflanzenkohleherstellung fossile Brennstoffe substituieren und der CO2-Ausstoß senken. Im Botanischen Garten Berlin, lassen sich z.B. pro Jahr durch die Karbonisierung von geschredderten Stammholz und Gehölzschnitt durchschnittlich 77 Tonnen CO2 nachhaltig aus der Atmosphäre entfernen und weitere 43 Tonnen CO2 durch die Substitution von fossilen Brennstoffen einsparen (Terytze et al., 2015). Zusätzlich wirkt sich der Einsatz von Pflanzenkohle minimierend auf die THG-Freisetzung aus (24 bis 43 % Reduktion im Vergleich zu Kompostmieten ohne Pflanzenkohle).

Weitere Ergebnisse zeigen, dass die Zugabe von Pflanzenkohle eine Verbesserung des Kompostierprozesses (z.B. Feuchte, Geruch, Substratstruktur, Feuchtrohdichte) bewirkt. Darüber hinaus wirkt die Pflanzenkohle stabilisierend auf den Kohlenstoffhaushalt von Kompost und führt auf diesem Weg zur Reduzierung von Kohlendioxidemission. Die Zugabe von Pflanzenkohle zu Beginn einer Kompostierung bietet somit ein weiteres Potenzial zur Kohlenstoffspeicherung.

Im Urban Gardening können ebenfalls Kreisläufe geschlossen werden und eine verbesserte Klimabilanz durch die Anwendung von Pflanzenkohle erzielt werden. Die Bodenqualität im urbanen Bereich kann durch das Pflanzenkohlesubstrat erhöht werden, wie in den Berliner Prinzessinnengärten oder im Schaugartenbereich des TerraBoGa Projektes im Botanischen Garten Berlin-Dahlem aufgezeigt.

Solche Projekte leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Biodiversität in Städten. Im Gartenbau kann der Einsatz von mineralischem Dünger und Pestiziden sowie der Zukauf von Torferde verringert werden. Gesunder Boden und gesunde Lebensmittel können einen wichtigen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung leisten.

Eine belastbare Quantifizierung der tatsächlichen Umwelteffekte ist Teil des Projekts und erst am Ende möglich. Durch die bisherige Forschung ist belegt, dass durch den Einsatz von Pflanzenkohle CO2 sequestriert werden kann (Terytze et al., 2015).

Mit den Bildungsmaßnahmen werden im Projekt bis zu 2000 Personen erreicht und damit deren Wissen um die soziale Praxis der Pflanzenkohlekompostierung und den positiven Umweltauswirkungen geschlossenen Kreisläufe erweitert. Es vermittelt Auszubildenden, Schüler/-innen und Lehrenden Gestaltungskompetenz für eine Nachhaltige Entwicklung am konkreten, erfahrbaren Beispiel des Kompostierens. Zugleich leistet das Projekt einen wichtigen Anteil zur Strukturbildung von BNE in der beruflichen Bildung, in dem es die curriculare Verankerung der entstandenen Bildungsmodule zum Ziel hat.