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Vredefort Granophyr, Farm Daskop

Von Vredefort aus Richtung Norden gelangt man auf die Parys-Schoemansdrif Strasse. Dieser folgt man Richtung Osten für etwa 1,5 km. Danach biegt man rechts auf einen Farmweg und durchquert ein Tor. Der Farmweg führt Richtung Süden zum Aufschluss.

Der Vredefort Granophyr ist ein Impaktschmelzgestein, das in neun Gängen mit Längen von 4,5 bis 9 km und Breiten von 20 bis 65 m innerhalb des Kerns und entlang des Kern-Kragen Kontaktes im Dom auftreten (Reimold und Gibson, 2006).

Der Granophyr zeigt eine einheitliche mineralogische Zusammensetzung aus Hypersthen, Plagioklas, Orthoklas, Quarz, Biotit, Magnetit und Ilmenit sowie Augit und Pigeonit (Gibson und Reimold 2008). Die Pyroxene sind teilweise durch Biotit, Amphibol und Chlorit ersetzt, was für eine amphibolit- bis obere grünschieferfazielle Alteration während der Post-Impakt-Abkühlung spricht (Gibson und Reimold, 2008).

Die chemische Zusammensetzung des Vredefort Granophyrs ist sehr ungewöhnlich und zeigt hohe Si- und Ca-Gehalte sowie moderat hohe Mg und Fe Gehalte. Im bereich des Domes ist die Zusammensetzung sehr homogen (Gibson und Reimold, 2008). Dies spricht dafür, dass die verschiedenen Gänge von einem Schmelzkörper stammen, welcher gut homogenisiert war. Ein weiteres Merkmal des Vredefort Granophyr ist das Vorkommen von angularen bis runden Gesteins- und Mineralklasten aus Granit-Gneis, Quarzit- und Tonstein-Material, und sehr selten auch von einem mafischen Gestein (nur dort, wo ein solches von einem Granophyr-Gang durchschlagen wird).

Im vorliegenden Aufschluss sind einige besonders große Klasten vorzufinden, die überwiegend aus Quarzit und Granit bestehen (Abbildung 9.5.1a-b).

Die Tatsache, dass Quarzit- und Tonstein-Klasten in Granophyr-Gängen vorkommen, welche in granitoiden hochgradigen Gneissen liegen, argumentiert dafür, dass die Klasten aus der jüngeren suprakrustalen Abfolge stammen. Dies hätte zur Folge, dass die Intrusion von oben und nicht von unten kam. Einige Modellierungen der chemischen Zusammensetzung stimmen gut mit dem Aufschmelzen von Komponenten der oberen krustalen Gesteine und des kristallins überein. Analysen der hochsiderophilen Elemente Rhenium und Osmium und der Isotopenverhältnisse dieser Elemente ergaben, dass die Granophyrschmelze eine meteoritische Komponente von etwa 0,2 % enthält (Koeberl et al., 1996).

 

Abb. 9.5.1: Vredefort Granophyr. (a) und (b) Klasten von quarzitischem und Gneis-Material. Fotos: H-R Knoefler

Des Weiteren ist der Aufschluss berühmt für seine Petroglyphen, die von den Buschmännern Südafrikas, den San, in den Granophyr geritzt wurden. Sie verewigten eine Vielzahl von Tieren wie Hippos, Nashörner, Elands und Gnus in den Gängen (Abbildung 9.5.2a-b). Die Tiere werden als Symbole von Regenmacher-Zeremonien gedeutet (Smith, 2008). Man findet leider auch wesentlich jüngere Graffiti auf diesem Granophyr-Gang.

Abb. 9.5.2: Buschman Petroglyphen im Granophyr. (a) Hippo. (b) Hippo und Eland. Fotos: H-R Knoefler