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Greenlands Greenstone Complex, Hattingsrust

Vom vorherigen Aufschluss fährt man über die R720 an der Inlandsee Mulde vorbei. Der Inlandsee wurde einst für das Zentrum der Impaktstruktur gehalten, das wahrscheinlich aber etwa 4 km nördlich des Sees liegt.

Man überquert die N1 und fährt ca. 11 km weiter und biegt dann rechts ab, Richtung der ausgewiesenen Blaauwbosch Mine. Nach Erreichen einer Gabelung biegt man links auf das Gelände des Hattingsrust Farmhouse. Auf der rechten Seite des Weges befinden sich einige Schotteraufschlüsse (Abbildung 9.3.1). Diese repräsentieren ein von insgesamt zwei Grünstein-Vorkommen im Vredefort Dome. Der Greenlands Grünstein Komplex oder Greenlands Formation bestehen überwiegend aus mafisch bis ultramafischen Gesteinen, die lokal von Karoo-Sedimenten bedeckt sind.

Im Norden grenzt diese Formation an migmatitisch trondhjemitische Gneise, Granite und Amphibolite, deren nordost-neigendes Gefüge sich von der nordwest-neigenden Foliation der Grünsteine unterscheidet (Gibson und Reimold, 2008).

Die allgemeine Lithologie der Greenlands Formation sind komatiitische Basalte, untergeordnet Komatiite und Mg-reiche tholeiitische Laven (Gibson und Reimold, 2008). Die Gesteine zeigen mittlere grünschieferfazielle metamorphe Mineralvergesellschaftungen mit stellenweise erhaltenen vulkanischen Strukturen wie pillows und hyaloklastische Ablagerungen (Abbildung 9.3.2a) oder Sphärolite (Abbildung 9.3.2b). Geochemisch sind die Laven der Greenlands Formation Grünsteinen aus dem Johannesburg Dome und dem Barberton Grünsteingürtel ähnlicher als den mafischen Granuliten aus den höhergradigen Kern des Domes und den Amphiboliten des Kristallinkomplexes (Lana et al., 2003c).

Abbildung fehlt

Abb. 9.3.1: Geologische Karte des Greenlands Grünstein Komplexes. Der Aufschluss ist rot markiert (verändert nach Lana et al., 2003c).

Abb. 9.3.2: Vulkanische Strukturen in den Basalten; (a) Pillowbasalt mit hyaloklastischen Ablagerungen zwischen den Kissen. (b) Sphärulite in feinkörnigen Basalt.

Eine weitere Besonderheit des Aufschlusses sind shatter cones (Strahlenkegel) in den komatiitischen Basalten (Abbildung 9.3.3). Dies sind geriffelte konische Strukturen die bei Drücken zwischen ca. 2 und 30 GPa durch die Interaktion zwischen einer Schockwelle und durch diese hervorgerufene an einem großen Mineralkorn, einem Porenraum oder Rissen reflektierten/gestreuten Welle entstehen (French, 1998).

Abb. 9.3.3: Shatter cones in Basalt.

In der Nähe des Aufschlusses befindet sich eine Bentonit-Mine. Bentonit ist ein Gestein, das überwiegend aus dem Schichtsilikat Montmorillonit besteht und für industrielle Anwendungen z.B. als Bindemittel genutzt wird.