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Salvamento Quarry

Aus Parys kommend erreichten wir auf der R53 Richtung Potchefstroom die Kopjeskraal road. Diese verließen wir nach etwa 2,5 km auf einen Feldweg Richtung Süden. Nach weiteren 100 Metern sieht man große Steinblöcke am Rand des Steinbruchs.

Derartige Gesteinsblöcke wurden dereinst nach Italien verschifft, wurden dort jedoch nicht akzeptiert, weil sie nicht der Normgröße (2 m x2 m x 3 m) entsprachen.

Der Steinbruch wird durch einen grauen trondhjemitischen Gneiss, mit einer von den mafischen Mineralbestandteilen abhängigen Bänderung, dominiert. Diese Bänderung ist parallel zur S2-Foliation mit einem steilen Einfallen Richtung NW (Gibson und Reimold, 2008). Der Trondhjemit wurde von grobkörnigen Granitgängen intrudiert. Einen Überblick zum Steinbruch gibt Abbildung 9.1.1.

Abb. 9.1.1: Übersicht von Salvamento Quarry. Foto: H-R Knoefler

Lana et al. (2004) beschreiben den Archaischen Basement Komplex aufgrund der verzahnten Beziehungen zwischen trondhjemitischen Gneissen und Graniten als intrusives Migmatit-Terrain. Allerdings bleibt ungeklärt, ob die Granite aus Partialschmelzen von tiefer liegenden TTGs (TrondhjemiteTonalite Gneisse) stammen oder die letzte Fraktionierungsstufe von TTG-Magmen darstellen.

Des Weiteren befinden sich große Pseudotachylitische Brekzien-Gänge in diesem Steinbruch mit angular bis gerundeten Klasten (Abbildung 9.1.2). Die Form der Klasten ist auf die turbulente Bewegung in der Schmelze mit mechanischer Abration und/oder einen erhöhten Grad der Rundung von Klasten innerhalb des Zentrums von großen Gängen auf Grund thermaler Korrosion zurückzuführen (Lieger et al., 2007).

Die Konzentrationen von Klasten am unteren Rand mancher PTB-Gänge spricht für ein gravitatives Absacken der Klasten.

Die Verteilung und Orientierung der Pseudotachylitischen Brekzie ist eher zufällig und zeigt ein steiles bis vertikales Einfallen mit leichtem Trend nach Nordwesten (Abbildung 9.1.3; Dressler und Reimold 2004).

 

Die Besonderheit des Aufschlusses ist die dreidimensionale Zugängigkeit zu einer der größten pseudotachylitischen Brekzien-Struktur innerhalb des Domes. Die zahlreichen Aspekte der Entwicklung von PTBs können hier vom kleinen bis zum großen Maßstab sehr gut studiert werden.

 

Abb. 9.1.2: PTB-Gang im scharfen Kontakt zum granit-intrudierten Trondhjemit. Foto: H-R Knoefler

Abb. 9.1.3: Schematische PTB-Verteilung am Salvamento Quarry (modifiziert nach Dressler und Reimold, 2004).