Analytische Labors
Louise Coney ist die leitende Wissenschaftlerin im SADPMR (South African Diamond and Precious Metals Regulator) Diamant-Provenienz-Labor von MINTEK. Diamanten sind Konfliktmineral („Blutdiamanten“). Wegen ihrer leichten Tranportier- und Konvertierbarkeit in Währungen werden sie von diversen Rebellengruppen zur Finanzierung von Kriegen gegen legitime und international anerkannte Regierungen genutzt. Um diese Finanzquelle zu reduzieren, initiierte Südafrika das Kimberley-Prozess-Zertifikationsprogramm. In Zusammenarbeit mit weltweit 76 Regierungen, der Industrie und zivilen Einrichtungen soll dadurch die Produktion und der Handel mit Rohdiamanten kontrolliert werden (weitere Informationen unter http://www.kimberleyprocess.com).
Abb. 13.1.1: Laborführung zur Elektronenstrahlmikrosonde durch Annegret Lombard (dritte von rechts) und Louise Coney (vierte von rechts). Foto: C. Heubeck
Zur Überwachung des Handels haben verschiedene Länder Labore eingerichtet, die die Diamanten nach ihrer Quelle unterscheiden, darunter auch ein MINTEK-Labor. Ziel ist die Erstellung einer Datenbank mit afrikanischen Diamant-Herkunftsgebieten, um die Minerale nach ihrem physikalischen und chemischen „Fingerabdruck“ zu identifizieren (Coney et al., 2012). Der erste Schritt in dieser Untersuchung ist eine morphologische Untersuchung des Minerals. Mit dem Stereomikroskop werden Farbe, Form, primäre und sekundäre Form, Oberflächenbeschaffenheit, mögliche Bruchstrukturen und Einschlüsse geprüft. Im zweiten Schritt erfolgt eine chemische Charakterisierung mit FTIR- (Fourier Transform Infrared) Spektrometer auf den Stickstoffgehalt in der Kristallstruktur. Spurenelementgehalte werden mit dem LA-ICP-MS gemessen (Abb. 13.1.2).
Abb. 13.1.2: Louise Coney erläutert die Diamantanalytik mit Hilfe der LA-ICP-MS. Foto: C.Heubeck
Annegret Lombard führte uns durch die Labore der Probenpräparation und optischen Mikroskopie sowie der mikroanalytischen Untersuchungsmethoden, wie Röntgendiffraktometrie und Rasterelektronenmikroskopie.