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Evaporite

Evaporite wie Steinsalz und Gips bilden sich in Südtunesien rezent in den ariden Endseen (Schotts, auch Chotts, arab. Sebkha). Diese vordergründig monotonen Ablagerungen werden weiträumig  durch strukturell kontrollierte Quellaustritte, schwankende Grundwasserstände und randliche Interaktion der Salzkrusten und -schlämme mit periodischen Überschwemmungen, Schlammfluten und äolischen Prozessen modifiziert.

Äquivalente Evaporite Mitteleuropas kommen in den Ablagerungen des Röt (Oberer Buntsandstein) und in den beckennahen Serien des Zechsteins vor. Die Werra-, Staßfurt- und Leinesalinare bilden wegen ihrer niedrigen Porosität ausgezeichnete Deckgesteine für Öl-, Gas und mögliche zukünftige CO2-Lagerstätten. Kaliflöze des Zechsteins werden in Mittel- und Norddeutschland (z.T. weltmarktführend) untertage abgebaut.

Abb. 11-4-1: Steinbruch am Stadtrand von Osterode, Südharz. Hier stehen mächtige Gips- und Anhydritlagen des Zechsteins an, die in einer evaporitischen Tiefwasserfazies des Zechsteins abgelagert wurden.

Abb. 11-4-2: Sogenannter "Schlangengips" der Barbarossahöhle, Kyffhäuser, Südharz. Die rhythmische Laminierung entstand durch Beimischungen von Kalzit und organischem Material zum Gips, die periodische (evtl. jahreszeitliche ?) klimatische Veränderungen im Ablagerungsmilieu widerspiegeln.

Äquivalente Ablagerungen sahen wir auf der Exkursion im Zentrum des Chott El Djerids.

Die Fältelung entstand durch Volumenzunahme bei Wasseraufnahme des Anhydrits.

Abb. 11-4-3: "Chickenwire Fabric" von Gipsknollen im laminierten Dolomit des Plattendolomits, Zechstein, Oberhone (bei Eschwege, Nordhessen). Gipsknollen bildeten sich konkretionär durch Ausfällung aus übersättigten Lösungen im unverfestigten Kalkschlamm in der vadosen Zone oberhalb des Grundwasserspiegels.

Wir sahen eine ähnliche Situation im Randbereich der Sebkha El Melah.

Abb. 11-4-4: Kernaufnahmen von Halit des Zechsteins aus norddeutschen Salzdomen (Lger der BGR in Hannover; Durchlichtaufnahme; Höhe des Bildes ca. 1 m). Die gebänderten Lagen spiegeln Gips, Calzit oder organischem Material wider.

Wir sahen ähnliche Bänderung im Randbereich der Sebkha El Melah und im Chott El Djerid.

Abb. 11-4-5: Strecke im Salzkern des Versuchslagers Gorleben. Die Schichtung fällt steil und streicht nahezu senkrecht zum Trend der Strecke.

Halitvorkommen sind in Deutschland auf Untertagevorkommen beschränkt.

Abb. 11-4-6: Detail entlang der Strecke von Abb. 11-4-5. Lithologische Variationen, Bänderung und Kleinfältelung sind farblich markiert und im Detail studierbar.

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