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Evaporitbildung

Die Faziesabfolge ist typisch und vergleichbar mit den Salztonebenen am Ostrand des SPB im späten Rotliegenden Norddeutschlands, z.B. auch unter Berlin (z.B. Hoth, 1997; Hofmann, 2010).

Bei starken jahreszeitlichen Regenfällen wird die Chottoberfläche zwar weiträumig überflutet; über Schwemmfächer wird aber vor allem Ton, und nur wenig gelöste Evaporite in das Chott gebracht. Letztere werden vielmehr durch die mächtigen Grundwasserleiter des Complex Intercalaire aus den kretazischen und tertiären Evaporiten gelöst (Gueddari et al., 1983; Bryant et al., 1994a, 1994b).

Bryant et al. (1994) folgten der chemischen Evolution einer allmählich verdunstenden Wassermenge im Jahr 1990, die sich über etwa 9 Monate von einer Na-Mg-Cl-SO4-Lauge bis hin zu einer Carnallit-absondernden Lösung entwickelte. Zwischen November und Februar, zur Zeit der geringsten Verdunstungsraten, überwiegt die recharge; die Größe des sich dann bildenden Salzsees kann durch Satellitenbildinterpretation (Bryant, 1999) berechnet werden.

Abb. 8-3-1: Detailkarte des zentralen Chott El Djerid (Quelle: Google Earth). Mehrere, Zehner-von-m durchmessende Ausblühungen (Effloreszenzen) von Evaporitmineralen markieren lineare, strukturell begründete Zonen von Grundwasseraufstieg.

Bei der Verdunstung des Wassers und der Eindampfen der Lösung entstehen zunächst „subaqueous evaporites“, die dünn und lagenförmig aus übersättigten stehenden oberflächlichen Lösungen ausgefällt werden und sich somit an der Sedimentoberfläche anreichern. Nach Verdunstung dieses Oberflächenwassers schließt sich die Bildung von „capillary evaporites“  durch kapillaren Aufstieg von Lösungen an, was zur Krustenbildung im (oder Effloreszenz auf dem) Sediment führt.

Abb 8-3-2: Effloreszenz von Halitkristallen

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