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Westliche Sebkha El Melah, 3

Davaud et al. (1987) beschreiben eine weitere Lokalität in der Randfazies der westlichen Sebkha El Melah. Diese kann über einen schlecht definierten Fahrweg erreicht werden, der vom nördlichen Ende der Deichstraße nach W abbiegt und sich entlang des Sebkha-Randes schlängelt (dabei sind Abzweigungen, die auf die höher liegenden Olivenplantagen führen, zu ignorieren).

Etwa 3 km von der Straße entfernt erreicht man ein ausgedehntes fossiles Feld von isolierten, schüsselförmigen Stromatoliten, desssen Karbonatkrusten nur ca. 10 cm Mächtigkeit, aber mehrere m Durchmesser erreichen. Die einzelnen, durch Winderosion weitgehend freigelegten Schüsseln sind z.T. tellerartig randlich erhöht.

Abb. 5-7-1: Stomatolitenschüssel. Spritzwasser und Wellenschlag verursachten vermutlich die randliche Erhebung der mikrobiell verfestigten Schüssel.

Zusammen mit einer benachbarten, wenigen cm mächtigen und schwach zementierten Lage holozäner Ooide erlauben diese Lithologien  die Rekonstruktion eines extrem flachen, an Suspensionssediment armen, mesosalinen und an CaCO3 übersättigten Ablagerungsbereichs.

Beide Einheiten werden überlagert von rezenten Sabkha- Sediment, einem an organischem Material extrem reichen, stark nach H2S riechenden und dennoch partiell durchwühlten, leicht tonigem und feinsandführenden Silt.

Der Übergang zwischen anoxischem, H2S- und Fe++-führendem und oxidiertem, FeOx- und sulfatführendem Sediment findet sich entlang der Grabgänge, wobei nicht klar ist, ob die Grabgänge erst die partielle Durchlüftung des anoxischen Sediments ermöglichten oder ob ein durchwühltes oxidiertes Sediment durch steigendes anoxisches Grundwasser partiell reduziert worden war.

Abb. 5-7-2: Durchwühltes anoxisches Sediment

 

Abb. 5-7-3: Manuel Quiring, Philipp Tesch, Andreas Scharf (und der Photograph!) rätseln über den durchwühlten anoxischen Schlick.

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