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11.2 Ignimbrit Sifón nördlich von Chiu-Chiu

Wir verließen Chiu-Chiu in nördlicher Richtung und hielten nach etwa 3 km nahe der Mündung der Rio Loa-Schlucht, um den parallel zur Straße in N-S-Richtung verlaufenden Aufschluss auf der Ostseite des Tales zu studieren. Dieser hat eine Länge von mehreren hundert und eine Höhe bis zu 15 Metern. Es stehen rotbraune, mittel- bis feinklastische Konglomerate, mittel- bis feinkörnige Sandsteine und rötliche Siltsteine (Abb. 11.2.1) sowie Vulkanite an. Die klastischen Sedimente gehören der Formation Chiquinaputo an und werden von Blanco (2008) als alluviale Ablagerungen mit mäßig kanalisierten Abflüssen interpretiert.

 

Wir verließen Chiu-Chiu in nördlicher Richtung und hielten nach etwa 3 km nahe der Mündung der Rio Loa-Schlucht, um den parallel zur Straße in N-S-Richtung verlaufenden Aufschluss auf der Ostseite des Tales zu studieren. Dieser hat eine Länge von mehreren hundert und eine Höhe bis zu 15 Metern.

Es stehen rotbraune, mittel- bis feinklastische Konglomerate, mittel- bis feinkörnige Sandsteine und rötliche Siltsteine (Abb. 11.2.1) sowie Vulkanite an. Die klastischen Sedimente gehören der Formación Chiquinaputo an und werden von Blanco (2008) als alluviale Ablagerungen mit mäßig kanalisierten Abflüssen interpretiert.  In den Aufschlüssen wechseln sich weißer Diatomit, Bimssteinkonglomerat (Abb.11.7.2) und dunkelbrauner Mergel engräumig ab.

 

 

Abb.11.2.1: Aufschluss am Schluchtausgang des Rio Loa nördlich von Chiu-Chiu. Der prominente Ignimbrit Sifón lagert den fluviatilen / distal alluvialen Sandsteinen und Konglomeraten der oberen Formación Chiquinaputo auf und wird selbst von lakustrinen und palustrinen feinkörnigen Siliziklastika und Karbonaten der Formación Chiu-Chiu überlagert. Telefonposten als Maßstab ist etwa 7 m hoch. Foto: C. Heubeck

 

Die gebankten, trogförmig kreuzgeschichteten und klastengestützten Konglomerate weisen eine Mächtigkeit von etwa 35 bis 100 cm auf und zeigen eine mittlere Sortierung. Die 0,5-10 cm großen Klasten sind mäßig bis gut gerundet und bestehen aus dazitischen Rhyolithen (70%), Hornblendeandesiten (25%) und ignimbritischen Tuffen (5%). Die Matrix weist nur einen geringen Anteil an Sand auf. Sie besteht überwiegend aus Silt und Ton.

Die Konglomerate sind mit linsenförmigen Sandsteinen verzahnt, welche eine laterale Ausdehnung von wenigen Metern und Mächtigkeiten von 10 bis 40 cm aufweisen (Abb.11.2.2). Die Sandsteinlinsen besitzen eine konkave, erosive Basis und sind mittel- bis feinkörnig. Sie weisen eine flachwinklige Kreuzschichtung oder horizontale Schichtung auf. Der Zement besteht meist aus Calcit, Gips und Tonstein. Lokal können Schrumpfungsrisse auftreten.

Der dickbankig absondernde hellgraue und rosafarbene Ignimbrit Sifón (7,65 ± 0,1 Ma; Tomlinson et al., 2004; Abb.11.2.3) ist in die Sande und Konglomeratlinsen der Formación Chiquinaputo eingebettet. Er bildet einen weitaushaltenden, prominenten Leithorizont im Calamabecken und erreicht eine Mächtigkeit von 5 bis 15 m. Der Ignimbrit besteht aus einer einzigen Abkühlungseinheit eines stark verschweißten Aschetuffs. Seine glasige Grundmasse enthält neben Glas- und Bimssteinfragmente auch andesitische Lithoklasten und Lavafragmente. Der Mineralbestand des Sifón Ignimbrits beträgt etwa 52% Plagioklas, 15% Quarz, 16% Biotit, 6% Hornblende und 3% Hypersthen (de Silva, 1989).

Die Vielzahl an Fragmenten unterschiedlicher Zusammensetzung lässt einen Calderakollaps als Förderprozess vermuten. Zunächst wurden große Mengen an Tuffen und Laven gefördert, wodurch sich die Magmakammer zunehmend entleerte  und es schließlich zum katastrophalen Einbruch des Deckgesteins kam.

 

Abb.11.2.3: Nahaufnahme des Ignimbrit Sifón. Plagioklase und mafische Minerale liegen gleichmäßig verteilt in der glasigen Grundmasse. Foto: C. Ullmann

 

Dabei wurden große Volumina von Laven und Aschen über große Gebiete verteilt. Die dafür in Frage kommenden Eruptionscalderen des südlichen Altiplano und der Puna wurden von Coira et al. (1993) und Allmendinger et al. (1997) beschrieben.

Der Top des Ignimbrit Sifón ist hier erodiert. Die Einheit wird, wie auf der gegenüberliegenden Seite der Schlucht erkennbar, von Mergeln und Sandsteinen der spätmiozänen Formation Chiu-Chiu überlagert.

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