Eine Wand aus Eis
Der rechte Teil des Bildes zeigt eine glatte und unberührte Oberfläche mit einigen sichtbaren Schichten, die nicht von Impaktprozessen berührt wurde. Dies bedeutet, dass die Oberfläche sehr jung ist und sich wahrscheinlich jedes Marsjahr verjüngt. Zwei große halbkreisförmige Klippen sind hier zu finden. Die größere hat einen Durchmesser von etwa 20 km. Sie befinden sich in einem so genannten Polartrog, einer morphologischen Besonderheit, die durch die Erosionskraft des Windes entsteht. Diese im Uhrzeigersinn orientierten Tröge erzeugen das charakteristische Spiralmuster des Polarplateaus. Die in dieser HRSC-Beobachtung gezeigten Klippen bestehen aus einer aus geschichtetem Eis, die an einigen Stellen mehr als einen Kilometer vertikal in die Höhe ragen. Sehr gut sichtbar sind die scharfen Schatten, die die Steilheit der Klippen unterstreichen. Dies wird bei der Betrachtung des Anaglyphenbildes besonders deutlich. Am Fuß der Klippen sind Erosionserscheinungen zu erkennen, die weitere Schichten freilegen, und auch große, mit Frost bedeckte Dünenfelder. Im Sommer zeigen diese Dünen eine sehr dunkle bis schwarze Farbe. Der linke Teil des Bildes wird von einem riesigen, langgestreckten Dünenfeld dominiert, das sich auf diesem Bild über mehr als 150 km erstreckt. Es sieht so aus, als ob die Sande, die dieses Dünenfeld bilden, aus der Erosion der polaren Ablagerungen an der hier sichtbaren großen Steilwand stammen könnten.