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Flug über Mawrth Vallis

Diese Animation zeigt einen Überflug über das Ausflusstal Mawrth Vallis auf dem Mars, eines der möglichen Ziele für die ExoMars 2020 Mission der ESA. Ein virtueller Flug, basierend auf einem Farbmosaik und Geländemodell des Gebietes Mawrth Vallis, zeigt die unterschiedlichen Phänomene in dieser vor Milliarden von Jahren entstandenen Landschaft. Mitarbeiter der Fachrichtung Planetologie und Fernerkundung der Freien Universität Berlin erstellten einen animierten Überflug über das Gebiet aus Bilddaten der hochauflösenden Stereokamera HRSC an Bord der ESA-Raumsonde Mars Express. Die systematische Prozessierung der Daten erfolgte am DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof.

    

                    

Mawrth Vallis befindet sich an der sogenannten Hochland-Tiefland-Grenze (Dichotomie-Grenze) des Mars. Sie markiert den topographischen Übergang der südlichen Hochländer in die Ebenen der nördlichen Tieflandregionen auf dem Mars. Von der Quelle bis zur Mündung ist Mawrth Vallis 600 km lang und maximal 2 km tief. Die gezeigte Animation basiert auf einem Farbmosaik und einem digitalen Geländemodell der Region, welche am 7. Juli 2016 veröffentlicht wurden.

           

Flugpfad Mawrth Vallis Animation
Flugpfad zur Mawrth Vallis Animation

        

Der Überflug startet an der Mündung von Mawrth Vallis in der Tiefebene Chryse Planitia und führt entlang des Tals zur Quelle im Hochland von Arabia Terra. Die 4 Milliarden Jahre alte Hochebene ist durch zahlreiche Einschlagskrater, helle und dunkle Ablagerungen gekennzeichnet. Die hellen geschichteten Ablagerungen zählen zu den größten Vorkommen von Schichtsilikaten (Tonmineralien) auf dem Mars und sind ein starker Hinweis auf das ehemalige Wirken von flüssigem Wasser auf der Oberfläche.

Die gefundene Vielfalt an hydratisierten, also wasserhaltigen, Mineralen und die Möglichkeit einer lebensfreundlichen Umgebung in der Marsvergangenheit führten dazu, dass Mawrth Vallis als mögliche Landestelle für die ExoMars 2020 Mission ausgewählt wurde.

    


Veranschaulichung Flusslaufsystem

    

Bildverarbeitung und das HRSC-Experiment auf Mars Express

Das zugrunde liegende Mosaik wurde aus 9 einzelnen Orbitstreifen zusammengesetzt (1564, 1337, 2229, 1542, 1326, 1293, 2938, 2196, 3297). Der Bildausschnitt liegt etwa bei 338°-346° östlicher Länge und 17°-29° nördlicher Breite. Das Farbmosaik wurde aus dem senkrecht auf die Marsoberfläche gerichteten Nadirkanal und den Farbkanälen der HRSC erstellt. Das Mosaikbild wird mit topographische Informationen (aus den Stereodaten der HRSC) kombiniert, so dass eine dreidimensionale Landschaft entsteht. Schließlich wird diese Mars-Landschaft ähnlich wie mit einer Filmkamera aus verschiedenen Blickwinkeln aufgenommen, und daraus ein Überflug gerechnet.

  

Mapserver

Um bereits veröffentlichte Rohbilder und digitale Geländemodelle der Region im GIS-kompatiblen Format herunterzuladen, benutzen Sie bitte diesen Link zu unserem Mapserver.

    

Bildrechte

Animation: ESA/DLR/FU Berlin, CC BY-SA 3.0 IGO

Musik: Ars Sonor, CC BY 4.0 und Adrian Neesemann

Copyright Notice:
This video (without music) is licenced under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 IGO (CC BY-SA 3.0 IGO) licence. The user is allowed to reproduce, distribute, adapt, translate and publicly perform it, without explicit permission, provided that the content is accompanied by an acknowledgement that the source is credited as 'ESA/DLR/FU Berlin', a direct link to the licence text is provided and that it is clearly indicated if changes were made to the original content. Adaptation/translation/derivatives must be distributed under the same licence terms as this publication. 

Nähere Informationen zu den ESA Lizenzvereinbarungen
      

Die High Resolution Stereo Kamera wurde am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt und in Kooperation mit industriellen Partnern gebaut (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH und Jena-Optronik GmbH). Das Wissenschaftsteam unter Leitung des Principal Investigators (PI) Prof. Dr. Ralf Jaumann besteht aus 52 Co-Investigatoren, die aus 34 Institutionen und elf Nationen stammen. Die Kamera wird vom DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof betrieben.