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Dr. Dietmar Andres

Dietmar Andres
Bildquelle: Dietmar Andres

ehemaliger Mitarbeiter [†]

Dietmar Andres wurde durch seine essentiellen Arbeiten zur Morphologie und Evolution der frühen Graptolithen und ihrer Verwandtschaftsbeziehungen zu den rezenten Pterobranchiern bekannt (Andres, 1977, 1980). Während seiner gesamten Karriere war er eng mit der Paläontologie an der FU Berlin verbunden und hat auch in den letzten Jahren noch am Rasterelektronenmikroskop gearbeitet.

Nach dem Abitur im Jahre 1957 am Goethe-Gymnasium in Berlin studierte er von 1957 bis 1974 Geologie und Paläontologie an der FU Berlin und schrieb die ersten Publikationen. Er legte am 11.1.1974 seine Diplomprüfung ab.

Seine Arbeit über die Struktur der Mastigograpten (Andres, 1961) wurde von Prof. M. Richter und Prof. W. G. Kühne betreut. Andres beschrieb in seiner Dissertation (Andres, 1976, 1977) die Feinstrukturen und Verwandtschaftsbeziehungen der Graptolithen; eine bahnbrechende Arbeit, deren wissenschaftlich fundierten Ergebnisse später zur Anerkennung der modernen Rhabdopleuriden als ‚lebende Graptolithen‘ führte. Die Arbeit wurde durch ein staatliches Graduierten-Stipendium finanziert. Ein Forschungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstütze die weitere Arbeit über die Verwandtschaftsbeziehungen der Graptolithen (Andres, 1980). In den 1980er Jahren beschäftigte sich Dietmar Andres im Rahmen von DFG Projekten mit der Forschung zu primitiven Conodonten aus dem Oberkambrium und Unterordovizium. Diese Arbeiten führten zu seiner Habilitation im Jahre 1986 (Andres, 1986, 1988).

Seine letzte Publikation beinhaltete die Bearbeitung von Unterordovizischen (Tremadocischen) Microfossilien von Öland, Schweden. Das Material ist vergleichbar mit den bekannten Orsten-Faunen aus Västergötland, wurde aber leider nicht im Detail bearbeitet. Diese Orsten-Faunen konnte Dietmar Andres glücklicherweise noch vor seinem Ableben an die Bayerische Staatssammlung weitergeben, wo Prof. J. T. Haug die Bearbeitung übernommen hat.

Von 1989 bis 2003 was Dietmar Andres bei den ‚Naturwissenschaftlichen Sammlungen’, Berlin, Charlottenburg als Geologie/Paläontologe angestellt. Hier organisierte er Kurse und Exkursionen zu geologischen Fragen und war für die Organisation von Ausstellungen verantwortlich.

Publikationen

  • Andres, D. 1961. Die Struktur von Mastigograptiden aus einem ordovizischen Geschiebe Berlins. Neues Jahrbuch für Geologie und Paläontologie, Monatshefte 12, 636-647.
  • Andres, D. 1969. Ostracoden aus dem mittleren Kambrium von Öland. Lethaia 2, 165-180.
  • Andres, D. 1974 (eingereicht 1973). Der Nordhang des Causse de Gramat über der Dordogne und Bave zwischen St. Cere und Carennac. Geologische Bearbeitung und Kartierung eines Gebietes im Quercy, Département Lot, Südfrankreich. Diplomarbeit. 1-184, 266 Abb., 1 Karte (1:10 000), 1 Profil. (FU Berlin, Geowissenschaftliche Bereichsbibliothek, Inventar-Nr. 835/73/1891/3)
  • Müller, K. J. & Andres, D. 1976. Eine Conodontengruppe von Prooneotodus tenuis (Müller, 1959) in natürlichem Zusammenhang aus dem Oberen Kambrium von Schweden. Paläontologische Zeitschrift 50 (3/4), 193-200.
  • Andres, D. 1976. Graptolithen aus ordovizischen Geschieben und die frühe Stammesgeschichte der Graptolithen. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde des Fachbereiches 24 (Geowissenschaften) der Freien Universität Berlin. 1-75.
  • Andres, D. 1977. Graptolithen aus ordovizischen Geschieben und die frühe Stammesgeschichte der Graptolithen. Paläontologische Zeitschrift 51 (1/2), 52-93.
  • Andres, D. 1980. Feinstrukturen und Verwandtschaftsbeziehungen der Graptolithen. Paläontologische Zeitschrift 54(1-2), 129-170.
  • Andres, D. 1981. Beziehungen zwischen kambrischen Conodonten und Euconodonten Vorläufige Mitteilung). Berliner geowissenschaftliche Abhandlungen A32, 19–31.
  • Andres, A. 1986. Strukturen, Apparate und Verwandtschaftsbeziehungen primitiver Conodonten. Habilitationsschrift, FU Berlin, 1-77.
  • Andres, D. 1988. Strukturen, Apparate und Phylogenie primitiver Conodonten – Structures, apparatuses and phylogeny of primitive conodonts. Palaeontographica A200 (4–6), 105–152.
  • Andres, D. 1989. Phosphatisierte Fossilien aus dem unteren Ordoviz von Südschweden. Berliner geowissenschaftliche Abhandlungen A106, 9–19.
  • Andres, D. 1992. Die Eiszeit in Berlin. Museumsjournal 4, 84-85.
  • Andres, D. 2002. Berlin – Stadtmuseum, Naturwissenschaftliche Sammlungen. pp. 143-145. – In Schroeder, J. H. & Heinke. A. (Hrsg.). 2002. Führer zur Geologie von Berlin und Brandenburg Nr. 8: Geowissenschaftliche Sammlungen in Berlin und Brandenburg : Einladungen zum Schauen. (1st Edition). Mit Beitr. von Rainer Schulz, Dietmar Andres, Wolfgang Bartmann, Helmut Berger, Wolfgang Blaschke, Karola Donner, Georg Engelhard, Wolfgang Grätz, Ansgar Greshake, Gerhard Grützmacher, Arnold Hankel, Johannes H. Schroeder, Andrea Heinke Paperback, 154 Pages.

Siegfried Henkel war ein deutscher Wirbeltier-Paläontologe und bekannt für Forschungen über mesozoische Säugetiere. Er war Professor an der FU Berlin.

Henkel entwickelte Methoden zur Gewinnung kleiner Wirbeltierfossilien aus großen Sedimentmengen. Er leitete mit Bernard Krebs die Ausgrabungen in der reichhaltigen jurassischen Fossilienlagerstätte Guimarota in Portugal. Krebs benannte 1991 Henkelotherium, eine Gattung jurassischer Säugetiere, deren erstes Fossil Henkel 1976 entdeckt hatte, nach ihm.

  • Bernhard KrebsSiegfried Henkel 1931–1984. In: Paläontologie aktuell. Heft 10, Dezember 1984, ZDB-ID 986165-8, S. 18–19, (Digitalisat).
  • Bernard Krebs, Bernd Uchdorf (Hrsg.): Beiträge zur Paläontologie. Zum Gedenken an Siegfried Henkel (= Berliner geowissenschaftliche Abhandlungen. Reihe A: Geologie und Paläontologie. 60). Reimer, Berlin 1985, ISBN 3-496-00246-8, S. 1–4.