Schatztruhe Kaspisches Meer – wie sie dem Ölboom zum Opfer fällt
Erstausstrahlung bei RBB Inforadio, „Weltsichten“ - Hier leben an die tausend Tier- und Pflanzenarten, die es nirgendwo sonst auf der Erde gibt. Gewinnung und Transport der fossilen Brennstoffe ohne Rücksicht auf die Umwelt, darf es nicht mehr geben.
31.05.2021
Schatztruhe Kaspisches Meer – wie sie dem Ölboom zum Opfer fällt
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Erstausstrahlung bei RBB Inforadio, „Weltsichten“, 25.11.2007, 11:45 Uhr (15 Minuten), Redakteurin: Gabriele Heuser
Hintergrund und Inhalt
Der Ölpreis ist so hoch wie nie, der Wettkampf um die noch vorhandenen Ressourcen wird zunehmend härter. Eine Region, die in den letzten Jahren verstärkt in den energiepolitischen Fokus geriet, ist die des Kaspischen Meeres. Unter diesem größten See unseres Planeten liegen große Gas- und Ölvorkommen, die für die zukünftige Energieversorgung der Europäischen Union, aber auch für die ihrer wirtschaftlichen Wettbewerber USA, China und Indien, eine bedeutende Rolle spielen soll. Damit entsteht eine neue Verantwortlichkeit der EU gegenüber dem einzigartigen „Ökosystem Kaspisches Meer“. Hier leben an die tausend Tier- und Pflanzenarten, die es nirgendwo sonst auf der Erde gibt. Gewinnung und Transport der fossilen Brennstoffe ohne Rücksicht auf die Umwelt, darf es nicht mehr geben. Bereits jetzt ist der ökologische Zustand der Kaspis Besorgnis erregend. Die nachhaltige Alternative zur Gasund Ölgewinnung, die Fischereiwirtschaft, ist in ihrer Existenz bedroht. Die im Rahmen der Umweltkonferenz der Anrainer-Staaten des Kaspischen Meeres, in Baku, Oktober 2007, unter Mitwirkung von Deutschland skizzierten Absichtserklärungen zum Umweltschutz sind ein Hoffnungsschimmer. Die Politik beim Wort nehmend, will eine interdisziplinäre Forschergruppe der Freien Universität Berlin für wissenschaftliche Aufklärung und Transparenz sorgen und den Versuch unternehmen, eine nachhaltige Zukunft der Kaspischen Region mitzugestalten.