Räumliche und zeitliche Muster der Staubinputs im östlichen Mediterranraum (Schwerpunkt: Kreta) sowie deren Zusammensetzung und Bedeutung für aktuelle Bodenbildungsprozesse
Institut für Geographische Wissenschaften, FR Physische Geographie • Institut für Meteorologie, FR Strahlung und Fernerkundung
Forschungskommission FU Berlin
Die Sahara ist die größte Staubquelle der Welt und übt als solche durch unterschiedliche
Wettersysteme Einfluss auf viele Teile der Erde aus. Aufgrund der räumlichen Nähe bildet der
Mittelmeerraum hierbei einen Schwerpunkt. Während der westliche Teil hinsichtlich Provenienzen,
Trajektorien und geochemischer Signatur des Staubs bereits gut erforscht ist, bestehen im östlichen
Mittelmeerraum noch erhebliche Forschungslücken. Die Lage und die Topographie Kretas
qualifizieren die griechische Insel zu einem geeigneten Untersuchungsgebiet. Entsprechend sollen
die Forschungslücken im Rahmen des hier vorgestellten Projekts mit Fokus auf Kreta geschlossen
werden.
Um einen ganzheitlichen Blick auf die vorherrschenden Prozesse von Transport bis zur Deposition
und den Einfluss des Staubs auf die Bodenbildungsprozesse in den Depositionsgebieten zu
erreichen, sollen meteorologische und physisch-geographische Methoden kombiniert werden.
Anhand von Satelliten- und Reanalysedaten werden saison- und eventspezifische Quell- und
Depositionsgebiete in Abhängikteit der Morphologie Kretas detektiert. Die Analyse der räumlichen
Verteilung und und die Quantifizierung der Staub-Deposition wird durch Staubfallen auf Kreta
unterstützt werden. Die anschließenden sedimentologischen und geochemischen Analysen
ermöglichen zum einen eine genaue Zuordnung zu Quellgebieten und zum anderen die Detektion
der geochemischen Signatur, die eine Analyse des Einflusses auf rezente Bodenbildungsprozesse
erlauben. Die Erkenntnisse über die Sedimentationsdynamiken und ihren Einfluss auf die
Bodenbildung führen zu einem besseren Verständnis vergangener und zukünftiger
Landschaftsdynamiken und die meteorologischen Ergebnisse dienen einem besseren Verständnis
und der Vorhersage von Strahlungshaushalt, Energie-Budget sowie Wolkenbildung und
Niederschlagsereignissen.