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Schatztruhe Kaspisches Meer – wie sie dem Ölboom zum Opfer fällt

Erstausstrahlung bei RBB Inforadio, „Weltsichten“, 25.11.2007, 11:45 Uhr, 15 Minuten Redakteurin: Gabriele Heuser

Hintergrund und Inhalt

Der Ölpreis ist so hoch wie nie, der Wettkampf um die noch vorhandenen Ressourcen wird
zunehmend härter. Eine Region, die in den letzten Jahren verstärkt in den energiepolitischen
Fokus geriet, ist die des Kaspischen Meeres. Unter diesem größten See unseres Planeten
liegen große Gas- und Ölvorkommen, die für die zukünftige Energieversorgung der Europäischen
Union, aber auch für die ihrer wirtschaftlichen Wettbewerber USA, China und Indien,
eine bedeutende Rolle spielen soll. Damit entsteht eine neue Verantwortlichkeit der EU gegenüber
dem einzigartigen „Ökosystem Kaspisches Meer“. Hier leben an die tausend Tier- und
Pflanzenarten, die es nirgendwo sonst auf der Erde gibt. Gewinnung und Transport der fossilen
Brennstoffe ohne Rücksicht auf die Umwelt, darf es nicht mehr geben. Bereits jetzt ist
der ökologische Zustand der Kaspis Besorgnis erregend. Die nachhaltige Alternative zur Gasund
Ölgewinnung, die Fischereiwirtschaft, ist in ihrer Existenz bedroht. Die im Rahmen der
Umweltkonferenz der Anrainer-Staaten des Kaspischen Meeres, in Baku, Oktober 2007, unter
Mitwirkung von Deutschland skizzierten Absichtserklärungen zum Umweltschutz sind ein
Hoffnungsschimmer. Die Politik beim Wort nehmend, will eine interdisziplinäre Forschergruppe
der Freien Universität Berlin für wissenschaftliche Aufklärung und Transparenz sorgen und
den Versuch unternehmen, eine nachhaltige Zukunft der Kaspischen Region mitzugestalten.