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„Gedenken und Erinnern“ – digitale Wanderausstellung in der Geowissenschaftlichen Bibliothek

Lichtinstallation „Fragmented Fates“

Lichtinstallation „Fragmented Fates“

News vom 06.03.2025

Ab sofort können Sie im Eingangsbereich der Geowissenschaftlichen Bibliothek die digitale Wanderausstellung "Gedenken und Erinnern" besichtigen.

Die zweiteilige Ausstellung beschäftigt sich mit den Geschichten von Menschen die in der Zeit des Nationalsozialismus Opfer von Enteignungen und Zwangsverkäufen geworden sind. Seit 2013 trägt auch die Universitätsbibliothek der FU, im Rahmen der Arbeitsstelle für Provenienzforschung, zur Auffindung und Rückgabe von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut bei. Die Ausstellung berichtet in Form von kurzen Lebensläufen über die ehemalige Herkunft des in unseren Bibliotheken wieder gefundenen Raubguts und wie dieses schlussendlich zurückvermittelt werden konnte.

Im Anschluss wird die Ausstellung im zweiten Teil durch die Lichtinstallation „Fragmented Fates“ ergänzt. Die hier gezeigten Fragmente und Provenienzspuren stehen stellvertretend für die durch die NS-Diktatur „zersplitterten“ Schicksale ihrer ehemaligen Besitzer*innen. Es handelt sich um Bruchstücke von Besitzvermerken die sich schließlich zu vollkommenen Bildern zusammensetzen und wieder in ihre Einzelteile zerfallen. Dieser Wechsel aus Zerstörung und Wiederaufbau steht sinnbildlich für die vielen einst unversehrten Leben, die später im Laufe der NS-Zeit brutal zerstört worden sind. Das dazu passende Spiel von Licht und Schatten soll zudem metaphorisch darstellen, wie nah Hoffnung und Tragödie zur damaligen Zeit beieinander lagen.

Insgesamt spiegelt die Ausstellung nicht nur die Schicksale vergangener Leben wider, sondern steht auch in Analogie zu einem wichtigen Teil der Arbeit innerhalb der Provenienzforschung. Das Zusammensetzen von Fragmenten ähnlich eines Puzzles und die daraus folgende Rekonstruktion eines ganzen Lebens ist nicht nur ähnlich einer Detektivarbeit. Es ist die Aufarbeitung von Erinnerung für die, die keine Möglichkeit hatten sich selbst Erinnerungen zu schaffen.

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