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Problemstellung

Die Qualität unserer Böden als Grundlage der menschlichen Ernährung steht sowohl im Hinblick auf ihre Produktivität als auch im Hinblick auf den Erhalt der natürlichen Bodeneigenschaften wie Lebensraum- und Rückhaltefunktion, mehr denn je im Spannungsfeld von regionalen, wirtschaftlichen, demographischen und klimatischen Veränderungsprozessen.

Vor allem die ertragsschwächeren Standorte mit eher leichten Sandböden sind durch die Klimaveränderung besonders betroffen, da ihr Wasser- und Nährstoffhaushalt auf Grund der vergleichsweise geringen Gehalte an organischer Bodensubstanz ohnehin eine geringere Stabilität aufweist. Sie kommen im Land Brandenburg gehäuft vor.

Dazu kommen zusätzliche Problemfelder wie Kontaminationen infolge von oftmals langjährigen Schadstoffeinträgen, beispielsweise auf ehemals militärisch genutzten Standorten, aber auch die vollständige Zerstörung ganzer Landstriche durch die Folgen des Braunkohlenabbaus oder aber extremer Klimaereignisse wie dem Orkan Kyrill, der am 18./19. Januar 2007 über weite Teile Europas hinwegzog und auch große Waldgebiete verwüstete.

Bei der Suche nach alternativen Energieträgern spielt der Anbau nachwachsender Rohstoffe (NawaRo) eine immer größere Rolle. Die Produktion von NawaRo ist jedoch abhängig von der Verfügbarkeit an Fläche. Dies hat zur Folge, dass der Anbau von NawaRo stark mit der Nahrungs- und Futtermittelproduktion konkurriert und sich der Druck auf die zur Verfügung stehenden Flächen erhöht.

Viele Böden sind an organischer Substanz verarmt, obwohl gerade sie eine Schlüsselrolle bei der Herausforderung der CO2-Speicherung spielen könnten. Darüber hinaus sind Böden mit einem hohen Anteil organischer Substanz auch widerstandsfähiger gegenüber den Folgen der Klimaveränderung. Da sie beispielsweise über längeren Zeitraum für das Pflanzenwachstum dringend benötigtes Wasser speichern können, bleibt eine hohe Produktivität der Böden erhalten.

Im Rahmen des Verbundforschungsvorhabens sollen in ausgewählten Modellregionen, die von diesen Problemen besonders betroffen sind, mit den Akteuren vor Ort neue Wege gegangen werden, indem regionale Kreisläufe auf der Grundlage innovativer Systemlösungen geschlossen werden.