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Vorhersagbarkeit von Großwetterlagen in operationellen Ensemble-Vorhersagen und im Lorenz-Modell / Gutachter: PD Dr. Peter Névir Dr. Martin Göber

Eric Förster / Masterarbeit – 2016

Die Vorhersagbarkeit von Großwetterlagen (GWL) wurde anhand von 29 objektivierten GWL nach James (2007) auf Basis der Klassifizierung von Hess und Brezowksy aus 15-tägigen operationellen Ensemble-Vorhersagen des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW) von Mitte 2012 bis Anfang 2016 untersucht. Die Vorhersagen werden vom Deutschen Wetterdienst (DWD) bereitgestellt und dienen der Unterstützung der Mittelfristprognose. Es wurde festgestellt, dass die Vorhersagen bis Vorhersagetag 14 Skill gegenüber klimatologischen Referenzvorhersagen besitzen. Einzelne GWL zeigen dabei eine unterschiedliche Vorhersagbarkeit im Vergleich zum Mittel aller GWL. Jedoch unterscheidet sich die Vorhersagbarkeit an unterschiedlichen Vorhersagetagen einzelner GWL im Vergleich zum Mittel nur im Bereich von einem Tag. Werden die GWL zu Typen mit ähnlichen Zirkulationseigenschaften zusammengefasst, zeigten GWL mit südlichem (westlichem) Strömungsanteil in der ersten Vorhersagewoche etwas bessere (schlechtere) Vorhersagbarkeit, GWL mit östlichem (westlichem) Strömungsanteil für einen Vorhersagezeitraum größer als einer Woche hingegen schlechtere (bessere) Vorhersagbarkeit. Die Unterschiede in der Vorhersagbarkeit zwischen den Zirkulationstypen sind zwar größtenteils statistisch signifikant aber nicht besonders groß. Während Blockierungen konnten GWL ausgehend vom zweiten Tag nach dem Onset im Vergleich zum gesamten betrachteten Zeitraum besser vorhergesagt werden. Drei Tage vor Auflösung einer Blockierung ist die Vorhersagbarkeit der GWL im Vergleich zum gesamten Zeitraum für die ersten drei Vorhersagetage besser, danach schlechter. Weiterhin wurde die Übertragbarkeit der Vorhersagbarkeit im Lorenz-Modell (LM), als bekanntes Beispiel zur Veranschaulichung der Vorhersagbarkeit, auf die GWL untersucht. Es wurde gezeigt, dass es im LM keine innere Struktur der Zustände gibt und abgesehen von den beiden Regimen im LM gut separierte Zustände nicht existieren. Aus diesem Grund konnte die Vorhersagbarkeit im Sinne der GWL nicht untersucht werden. Die bessere Vorhersagbarkeit in der Nähe der stationären Zustände im LM kann dennoch mit einer besseren Vorhersagbarkeit von GWL während Blockierungen assoziiert werden.

Titel
Vorhersagbarkeit von Großwetterlagen in operationellen Ensemble-Vorhersagen und im Lorenz-Modell / Gutachter: PD Dr. Peter Névir Dr. Martin Göber
Verfasser
Eric Förster / Masterarbeit
Verlag
Institut für Meteorologie / Standort: Bibliothek CD 261
Datum
2016-05-09
Sprache
ger
Art
Masterarbeit
Größe oder Länge
115 S.