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Leuukop Quarry

Der Leeukop Quarry liegt in unmittelbarer Nähe zum ersten Stopp, dem Salvamento Quarry, nördlich von Parys. Auch er wird von der R53 Richtung Potchefstroom in die Kopjeskraal road abbiegend erreicht: Man fährt an der Abzweigung zum Salvamento quarry vorbei und biegt etwa 100 Meter weiter links ab. Nach weiteren 1,2 km biegt man links in den Feldweg und erreicht den ehemaligen Steinbruch Leeukop (Abb. 9.6.1).

 

Abb. 9.6.1: Übersichtsfoto des Leeukop Quarry. Foto: H-R Knoefler

Das Produkt aus diesem Steinbruch war ein beliebter dekorativer Steinbruchblock, der an verschiedensten Bauwerken in Südafrika, wie dem O.R. Tambo International Airport in Johannesburg und der Eingangshalle von MINTEK (siehe Tag 13), verwendet wurde.

Der Aufschluss gibt einen dreidimensionalen Einblick in den archaischen Basement-Komplex des äußeren Kerns des Domes. Das anstehende Gestein und die Abraum-Halden wurden mit Ferrichlorit besprüht, was den rostigen Farbton verursachte. Allerdings konnten wichtige geologische Strukturen im eigentlichen Bereich des Steinbruchs vor dieser Behandlung bewahrt werden.

Das anstehende Gestein ist ein gemischter granodioritisch bis trondhjemitischer Quarz-Feldspat-Biotit ± Hornblende Gneiss mit Dezimeter- bis Meter-großen dioritischen und amphibolitischen Xenolithen sowie einer deutlichen Bänderung hervorgerufen durch den Wechsel von leukokraten Schichten und Biotit-Hornblende Segregationen (Gibson und Reimold 2008). Des Weiteren liegen hier wie im Salvamento Quarry große Körper von pseudotachylitischen Brekzien vor. Abbildung 9.6.2 zeigt ein bis zu 3 Meter breites PTB Vorkommen mit einem scheinbaren Einfallen von etwa 60° nach Norden, das sich durch mehrere Bänke des Steinbruchs zieht.

Die Zentimeter- bis Meter-großen Klasten sind gut gerundet. Dies könnte durch Bewegungsabrieb bei großen Turbulenzen in den Brekzienkörpern und/oder durch temperaturbedingte Korrosion hervorgerufen sein (Gibson und Reimold 2008). An der Basis der Brekzien häufen sich die Klasten an. Der Grund für diese Absaigerung liegt in gravitativem Absacken und lässt den Schluss zu, dass die Brekzien erst nach dem Überkippen des Basements während des Uplifts des Zentralberges aushärteten (kristallisierten) (Gibson und Reimold 2008). Aufgrund des hohen Wasserstands in der Grube des Steinbruchs und dem nächsten bevorstehenden Wolkenbruch konnten wir die Brekzien leider nicht aus nächster Nähe betrachten.

Abb. 9.6.2: ~3m mächtige PTB-Struktur mit 60° Einfallen. Foto: H-R Knoefler

Nach diesem Aufschluss kehrten wir zu unserer Unterkunft, der Kopjeskraal Country Lodge, zurück, wo wir trotz Regen bei einem ausgelassenen Braai (BBQ) von und mit dem Besitzer Christo Meyer den Tag ausklingen ließen.