Springe direkt zu Inhalt

Pelitische Granulite

Über einen Schotterweg südlich von Parys erreicht man den nächsten Aufschluss.

Hier stehen in Form von einzeln herausragenden Felsblöcken Metapelite an, die granulitfazielle Metamorphose erfahren haben.

Wir haben von amphibolitfaziellen migmatitischen trondhjemitischen Gneisen am Salvamento Quarry kommend die Amphibolit-Granulit-Übergangszone überquert und befinden uns jetzt in der Granulitzone des inneren Kernbereichs (Abbildung 9.2.1). Anfangs wurde angenommen, dass dieser Übergang eine strukturelle oder intrusive Grenze darstellt, doch umfangreiche Arbeiten von, z.B., Lana et al. (2003b) sprechen dagegen.

Mit wenigen kleinen Ausnahmen bildet dieser den einzigen sehenswerten Aufschluss von pelitischen Steinen im Kern des Vredefort Domes (Stepto 1990).

Diese Gesteine spielen aufgrund der hohen Emfindlichkeit ihrer Mineralogie auf Veränderung der P/T-Bedingungen für das Verständnis der Prä-Impakt-Evolution des archaischen Basements eine bedeutende Rolle (Gibson und Reimold, 2008).

Die pelitischen Gesteine zeigen die Mineralzusammensetzung Granat-Orthopyroxen-Cordierit-Biotit-Quarz-Kalifeldspat und Plagioklas.

Ogilvie (2008) modellierte Peakmetamorphose-Bedingungen von 875 °C und Drücke von 0.76 ± 0.02 GPa und leitet einen rechtsdrehenden P-T-Pfad ab. Dies deckt sich mit den geochronologischen und strukturellen Ergebnissen anderer Studien, die zeigen, dass die Metamorphose durch tektonische und magmatische Krustenverdickung begleitet wurde, sowie dass die darauf folgende Exhumierung ein schnell ablaufender Prozess war (Gibson und Reimold, 2008).

In den anstehenden Gesteinen sind Granate makroskopisch erkennbar, mit Korngrössen von 1 mm bis zu 1 cm. Die Verwitterungsfarbe ist braun, im Anschlag ist das Gestein dunkelgrau. Abbildung 9.2.2 zeigt das anstehende Gestein (pelitischer Migmatit) mit Granatenporphyroblasten assoziiert mit Quarz-Feldspat-Leukosomen. Die Granate sind teilweise komplett durch Cordierit- und Pyroxensymplektite ersetzt.

Mit eher mäßigem Erfolg wurde von einigen Studenten versucht, hier Proben zu nehmen (Abbildung 9.2.3).

 

Abb. 9.2.1: Übergang von der Amphibolit- in die Granulitzone (Lana et al., 2003b).

Abb. 9.2.2: Pelitischer Migmatit mit Granatporphyroblasten assoziiert mit Quarz-Feldspat-Leukosomen. Foto: H-R Knoefler

Abb. 9.2.3: Wohlgemeinter Versuch der Probennahme.