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Untere und Kritische Zone am Olifants River

Teile der magmatischen Fazies des Bushveld Komplexes, die Untere und die Kritische Zone, sind hervorragend neben dem Flussbett des Olifants River aufgeschlossen (Abb.6.2.1). Die Anfahrt erfolgt ab dem Exkursionspunkt 1 auf der R37 7 km in Richtung Osten, anschließend ist auf einen unbezeichneten Schotterweg einzubiegen und für etwa 800 m nach Nordosten, in den trockenen Teil des Flussbettes des Olifants Flusses, zu fahren.

Das an den Hügelbasen anstehende grobkristalline, mafische Gestein verwittert braun und zeigt Wollsackverwitterung (Abb.6.2.2). Frische Anschläge zeigen überwiegend Pyroxene und Olivine (Abb. 6.2.3). Das Gestein bildet prominente Rippen in der Landschaft. Zwischen diesen befindet sich verschiedenfarbiger Gesteinsdetritus mit Korngrößen von Sand über Grobkies bis hin zu Blöcken. Die gerundeten Blöcke sind größtenteils braun, seltener weiß.

Das Hauptaugenmerk liegt hier auf der Unteren Zone, welche durch die strukturelle Umrahmung zweier Störungszonen in West-Ost-Erstreckung begrenzt ist und hier in maximaler Mächtigkeit aufgeschlossen ist (Abb.6.2.4). Ihre Lithologie wurde von Cameron (1978) detailliert beschrieben. Der Olifants River Trough ist frei von Chromiten und in drei diskrete ultramafische Gesteinseinheiten gegliedert: Zwei Pyroxenitlagen umlagern eine Harzburgit-Dunit-Pyroxeniteinheit. Die basale Pyroxenitlage weist eine uniforme Zusammensetzung von 95%-98% Orthopyroxen aufweist und ist als massive Lage erkennbar. Die beiden Pyroxenitlagen prägen die Morphologie des Gebietes, da sie auf Grund ihrer größeren Verwitterungsresistenz Positivformen ausbilden, die an Olivin reicheren Gesteine hingegen Negativformen. Die Ultramafite verwittern stellensweise wegen ihres hohen Magnesiumgehalts zu weißemMagnesit. Diese wurden zeitweise in Handarbeit abgesammelt, um in den Hochöfen der Platinverhüttung den Schmelzpunkt zu erniedrigen. Ein geobotanischer Oberfächenindikator für nickelreichen Gesteine wie Dunit sind bestimmte kleinwüchsige Blattsukkulente, da ihr Metabolismus tolerant gegenüber hohen Nickelgehalten im Substrat ist (Abb.6.2.5).

Abb. 6.2.1: Überblick des Olifants River Trough mit markanter Morphologie aus schmalen Rippen und Trögen. Foto: I. Weitz

Abb. 6.2.2: Wollsackverwitterung an morphologischen Rippen des Olifants River Trough. Bildausschnitt ist etwa 2 m breit. Foto: S. Siegert

6.2.3: A) Frischer Harzburgit mit braunem Verwitterungssaum aus dem Olifants River Trough; B) Detailansicht aus A mit gut erkennbaren grünen Olivinen und schwarzen Pyroxenen, Foto: I. Weitz

6.2.4:Stratigraphie des Eastern Limbs der Rustenburg Layered Suite mit Vermerk der Exkursionspunkte 1-6. Obere Zone mit Punktsignatur, Hauptzone im zentralen Bereich signaturfrei, Kritische Zone mit Schrägschraffur (v.l.n.r.). Die wenig aufgeschlossene Marginale Zone ist nicht separat vermerkt, gliedert sich jedoch zum rechten Rand der Abbildung in die Schrägschraffur ein. Quelle: GoogleEarth Cnes/Spot Image 2012 mit geologischer Karte aus Eales & Cawthorn, 1996, verändert durch I. Weitz.

6.2.5: Exemplarische Ansicht der Bodenbedeckung innerhalb des Olifants River Trough mit Magnesit, Blattsukkulenten und braun verwitternden Ultramafiten. Foto: Dr. L. Hecht