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Sunwa River Lodge

Als letzten Stopp des Tages fuhren wir die Sunwa River Lodge am nördlichen Ufer des Vaal River an. Vom Komandonek Nature Reserve fuhren wir zunächst auf die R59 und überquerten den Vaal bei Parys. Nach Überquerung des Flusses bogen wir nach Westen (links) ab und fuhren dann entlang des Flusses circa 6 km bis zur Sunwa River Lodge zur linken Hand. Innerhalb der Lodge folgten wir einem Fahrweg einige 100 m bis zum Parkplatz am Flussufer.

Beschreibung                      

Der letzte Stopp des Tages (Abb. 10.7.1) zeigt jüngere geologische Strukturen, wie äolische Erosionsmarken, als auch PTB vom Impaktereignis. Aus deren geometrischer Anordnung lassen sich strukturgeologische Rückschlüsse über das Spannungsfeld kurz nach dem Impakt ziehen.

Abbildung 10.7.1: Aufschlussübersicht- Sunwa River Lodge – Foto: C. Heubeck, 2012

Es steht ein granitischer bis granodioritischer Gneis an, der Bänder von stark foliiertem, geschichtetem trondjemitischem Gneis enthält. Die Foliation ist wellenartig ausgeprägt. Es finden sich große Kolke sowie äolische Erosionsmarken, welche NNE tendieren (Abb 10.7.2). Außerdem tritt generell NE-SW streichende PTB auf (Abb. 10.7.3), parallel zum generellen Foliationstrend im Vredefort Dome (Reimold und Gibson, 2008). In dieser Brekzie finden sich Spannungsmerkmale, wie konjugierte Gangbruchsysteme, En Echelon-Klüfte und planare sinistrale Gänge. Im SW des Aufschlusses treten große gerundete mafische Gneisklasten in den Gängen auf (Abb. 10.7.4), die auf Transportweiten von wenigstens einigen Metern schließen lassen.

Abbildung 10.7.2: Kolk am Ufer des Vaal River. Kolke entstehen durch überschwemmungsinduzierte Bewegung von Geröll auf kleinster Fläche. Foto: H.-R. Knoefler, 2012


Interpretation

Die nach NNE tendierenden Marken deuten auf äolische Erosion hin. Durch lange, gleichbleibende Windrichtung, wahrscheinlich während der letzten Eiszeit, haben sich die parallelen Rillenstrukturen gebildet. Die Entstehung der Kolke wird auf Geröll, das durch Überschwemmung auf kleinster Fläche bewegt wird und dadurch Löcher bildet, zurückgeführt (Reimold und Gibson, 2008).

Abbildung 10.7.3: PTB-Gang im granodioritischen Gneis. Die größten PTB-Gänge des Aufschlusses tendieren NE-SW – der generelle Foliationstrend im Vredefort Dome. Foto: H.-R. Knoefler, 2012

Aus den vorhandenen Spannungsmerkalen und der Geometrie der Gänge lassen sich folgende Erkenntnisse ableiten: (1) Die Gänge zeigen deutlich gleichzeitige tangentiale und radiale Dilatation relativ gesehen zum Zentrum des Domes; (2) Scherspannung hatte nur einen geringen Einfluss; (3) Die Orientierung der Gänge stimmt mit dem berechneten Stressregime (Ivanov, 2005) für den Kollaps des Central Uplifts überein (Lieger et al., 2007).

Abbildung 10.7.4: Gneisklasten in PTB am Ufer des Vaal River. Die Fotokappe als Maßstab ist ca. 5 cm groß. Foto: H.-R. Knoefler, 2012