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Halit und Gips

Halit kristallisiert zunächst an der Wasseroberfläche und sinkt erst später ab. Werden die kubischen, flachen Halitkristalle jedoch von Wind und Wellenschlag in Buchten oder an den Rändern von Salinenbecken zusammengetrieben, können sie Dezimeter-mächtige Krusten bilden.

In dem von uns am ausführlichsten studierten Salinenbecken entlang der Zufahrtsstraße wuchsen büschelförmige,  feinsprossige Gipskristalle auf der Unterseite der festen, begehbaren Halitkruste in die an CaSO4 übersättigte wässrige Lösung hinein. Weil es zwei Tage vorher, am Tag unserer Ankunft, ausgiebig geregnet hatte, befand sich die ca. 10 cm mächtige Halitschicht im beginnenden Grad der Auflösung und wies stellenweise bereits kleine Löcher auf, obwohl sie der Begehung immer noch eine sichere Grundlage bot.

Die Randbereiche des Ponds, insbesondere wo kleine Rinnsale in den Pond mündeten und die Salzkruste oberflächlich angelöst und vertieft hatten, wuchsen Gipsbüschel auch aufwärts, waren dort jedoch mit Staub verklebt und von gedrungener Form.

Abb. 5-4-1: Gipsbüschel mit Anflügen von photosynthesetreibenden grünen Biofilmen auf einer Halobacterium-führenden roten Salzkruste.

Teile der Evaporitkruste war mit roten mikrobiellen Matten bewachsen. Hierbei handelt es sich vermutlich um Halobacterium, ein erstaunlich vielseitiges halophiles Archaea. Ein grüner lagiger Anflug zwischen Halit- und Gipskrusten zeigte, dass zumindest zeitweilig auch chlorophyllhaltige Organismen Photosynthese in diesem Evaporationspond betrieben.

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