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7.7 Guano

Etwa 14 km nördlich vonTocopilla liegt, der Küste vorgelagert, eine kleine Felseninsel, die durch die Exkremente der dort ansässigen Vogelkolonie weiß gefärbt ist (Abb.7.7.1). Schon in größerer Entfernung steigt einem der unangenehme Geruch des Vogelkots, des Guanos, in die Nase. Dieser wurde in Chile und Peru abgebaut und als hochwertiger Nitrat- und Phosphatdünger verwendet.

 

Abbildung 7.7.1

7.7.1 Vogelfelsen nördlich Tocopilla. Seevögel finden in dem kalten Wasser des Humboldtstroms ein großes Nahrungsangebot. Foto: N. Martin

 

Der Humboldt-Strom, der kalte Wassermassen von der Antarktis an die Westküste Südamerikas liefert, erzeugt dort eines der produktivsten Ökosysteme der Welt. Die Corioliskraft verursacht ein Abströmen der Oberflächenwässer nach Westen und das Upwelling von kaltem, an Nährstoffen angereichertem Tiefenwasser des Pazifiks. Diese Bedingungen, in Verbindung mit der hohen Sonneneinstrahlung, bilden die Grundlage für eine komplexe Nahrungskette (Weichler et al., 2004).

Der Kontrast zwischen der lebensfeindlichen, steril scheinenden Wüste und der dicht besiedelten Insel könnte kaum größer sein. Doch das Leben der Küstenbewohner ist immer gefährdet: In  El-Niño-Jahren strömt warmes Oberflächenwasser des Westpazifiks an die südamerikanische Westküste, das coastal upwelling versiegt und Fischschwärme ziehen mangels Nahrung in tieferes Wasser oder gehen in Anzahl und Größe zurück.

 

 

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