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Informationen über den Krater und die Landestelle

Die hochauflösenden digitalen Geländemodelle der HRSC haben einen wichtigen Beitrag bei der Auswahl mehrerer Landestellen auf dem Mars geleistet – und so auch für Mars 2020. Denn für eine sichere Landung ist es entscheidend, die Topographie der Landestelle exakt zu kennen (siehe auch PR Mars 2020-Landestelle close-up vom 16.02.2021).

Die neuesten Kartenblätter, die jeweils eine Fläche von über drei Millionen Quadratkilometern abdecken, können von den Webseiten des HRSC-Teams vom Mapserver der Freien Universität Berlin heruntergeladen werden. Eines dieser Kartenblätter (MC-13 Ost) wurde für die hier gezeigten Bildprodukte verwendet. Dieser Ausschnitt zeigt den weiteren geographischen Kontext (siehe Übersichtskarte) um die Landestelle, die etwa bei 18 Grad nördlicher Breite und 77 Grad östlicher Länge liegt. Das dargestellte Gebiet deckt dabei mehr als 1,5 Millionen Quadratkilometer ab (1330 km x 1195 km – das ist mehr als das Doppelte der Iberischen Halbinsel) und gibt einen guten Überblick über die Lage des Einschlagskraters und dessen geologischen Kontext. Die hier gezeigten Karten bieten aber nicht nur einen großräumigen Überblick über die geographische Lage, sie ermöglichen dabei auch einen herausragenden Blick auf Details, der für derartig großflächige Ansichten außergewöhnlich ist. Die hohe Auflösung der hier gezeigten Bildprodukte ermöglicht es, sie stark zu vergrößern, um individuelle Details der Landschaft genauer zu betrachten.

Die außergewöhnliche geologische Vielfalt dieser Region verhalf Jezero bei der fünf Jahre dauernden intensiven, akribischen Auswahl der Landestelle am Ende das Rennen zu gewinnen. Der Krater liegt genau an der Grenze zwischen der uralten Hochlandregion Terra Sabaea, in der noch Gesteine aus dem Marsaltertum (dem Noachium: 4,1 – 3,7 Mrd. Jahre vor heute) zu finden sind, und dem ähnlich alten Isidis-Einschlagsbecken, das vor 3,9 Mrd. Jahren entstanden ist, dessen heutige Ebene Isidis Planitia aber vor allem von deutlich jüngeren Ablagerungen gebildet wurde, die im Marsmittelalter, dem Hesperium (3,7 – 3,0 Mrd. Jahre vor heute) und der Marsneuzeit (dem Amazonium: 3,0 Mrd. Jahre bis heute) entstanden. Das nahegelegene Grabensystem Nili Fossae, das durch seine Biegung in etwa die Form des Beckenrandes von Isidis nachzeichnet, ist genau durch diesen Einschlag als Folge von tektonischen Brüchen entstanden. Im Südwesten von Jezero schließt sich die Vulkanregion Syrtis Major an, dessen jüngste Lavaströme ebenfalls dem Hesperium zugeordnet werden. Somit entstammen die Gesteine und Ablagerungen in und um den Krater allen drei geologischen Epochen des Mars.