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Ein Wintertraum in Rot und Weiß

Dieses farbenfrohe rot-weiße Bildmosaik aus Aufnahmen der High Resolution Stereo Camera (HRSC) an Bord der Mars Express Mission der ESA zeigt den gut erhaltenen Einschlagskrater Korolev auf dem Mars, der das ganze Jahr über mit Wassereis gefüllt ist.

Die Mars Express Mission der ESA wurde am 2. Juni 2003 gestartet und erreichte den Mars sechs Monate später. Der Satellit trat am 25. Dezember in einen Orbit um den Roten Planeten ein, somit jährt sich in diesem Monat der Orbiteintritt und der Beginn des wissenschaftlichen Programms von Mars Express zum 15. Mal.

  


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HRSC 3D

Ein Wintertraum in Rot und Weiß

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Der 82 Kilometer große Krater Korolev wurde nach Sergej Pawlowich Koroljow (englische Schreibweise: Sergei Pavlovich Korolev) benannt, dem Chefkonstrukteur und Vater der russischen Raumfahrttechnik (1907-1966). Der Ingenieur Koroljow entwickelte die erste russische Interkontinentalrakete R7 - den Vorgänger der modernen Sojus Raketen, die bis heute im Einsatz sind. Mit seinen Entwürfen zu Raketen und Raumschiffen brachte Koroljow 1957 den ersten künstlichen Satelliten Sputnik ins All, und ermöglichte 1961 den ersten bemannten Raumflug Juri Gagarins.

Der Einschlagskrater Korolev befindet sich im nördlichen Tiefland des Mars, südlich des großen Dünenfeldes Olympia Undae das einen Teil der Nordpoleiskappe umgibt. Der Kraterboden von Korolev, der sich 2 Kilometer unterhalb des Kraterrandes befindet, ist das ganze Jahr über mit einem Hügel aus Wassereis bedeckt. Diese 1,8 Kilometer dicke gewölbte Ablagerung bildet ein ausgedehntes Reservoir aus nicht-polarem Eis auf dem Mars.

Wassereis ist im Korolev-Krater dauerhaft stabil, weil die Vertiefung eine natürliche Kältefalle darstellt. Die über dem Eis liegende Luft kühlt ab, und ist dadurch schwerer als die wärmere Außenluft. Da Luft ein schlechter Wärmeleiter ist, schirmt sie das Eis von der Umgebung ab. Wenn sie unbeweglich über dem Eis liegt, findet nur eine geringe Erwärmung des Eises durch Wärmeaustausch statt, und die kalte Luft schützt die Eisablagerung vor der Erwärmung und Verdampfung.

Der Nordrand des Korolev-Kraters wurde ebenfalls von der CaSSIS-Kamera an Bord von ExoMars aufgenommen, am 15. April 2018 als einer der ersten Orte auf dem Mars - nur einige Tage nachdem HRSC den Krater in Orbit 18042 abbildete. Das ExoMars-Programm der ESA widmet sich der Suche nach Leben auf dem Roten Planeten. Es besteht aus zwei Komponenten: die ExoMars 2016 Mission brachte den Trace Gas Orbiter 2016 in eine Umlaufbahn um den Mars, verfehlte aber das Ziel, das Landemodul Schiaparelli sicher auf der Marsoberfläche abzusetzen. Für die nahe Zukunft ist die ExoMars 2020 Mission geplant, die eine Oberflächenplattform und einen Rover beinhaltet, und 2021 in Oxia Planum an der Hochland-Tieflandgrenze des Mars landen soll.

High Resolution Stereo Camera (HRSC)

» Informationen zur Herkunft und Verarbeitung der Bilder

Das Mosaik besteht aus fünf Orbitstreifen (18042, 5726, 5692, 5654, 1412) und deckt ein Gebiet 161,8° - 168,0° Ost und 71,7° - 73,8° Nord ab. Orbit 18042 wurde am 4. April 2018 aufgenommen. Die Bildauflösung des Farbmosaiks beträgt etwa 21 Meter pro Bildpunkt (Pixel). Das Farbmosaik wurde aus den senkrecht auf die Marsoberfläche gerichteten Nadirkanälen der einzelnen Bildstreifen und den Farbkanälen der HRSC erstellt. Die perspektivische Schrägansicht wurde aus den Geländemodell-Daten, den Nadir- und Farbkanälen der HRSC berechnet. Die in Regenbogenfarben kodierte Aufsicht beruht auf einem digitalen Geländemodell (DTM) der Region, von dem sich die Topographie der Landschaft ableiten lässt. Der Referenzkörper für das HRSC-DTM ist eine Marskugel.

Die systematische Prozessierung der Kameradaten erfolgte am DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof. Mitarbeiter der Fachrichtung Planetologie und Fernerkundung der Freien Universität Berlin erstellten daraus die hier gezeigten Bildprodukte.

Um bereits veröffentlichte Rohbilder und DTMs der Region im GIS-kompatiblen Format herunterzuladen, benutzen Sie bitte diesen Link zu unserem Mapserver. Für einen Überblick über alle seit 2004 veröffentlichten Presseprodukte klicken Sie bitte hier.

Images: ESA/DLR/FU Berlin, CC BY-SA 3.0 IGO

Copyright Notice:

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Die High Resolution Stereo Camera wurde am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt und in Kooperation mit industriellen Partnern gebaut (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH und Jena-Optronik GmbH). Das Wissenschaftsteam unter Leitung des Principal Investigators (PI) Prof. Dr. Ralf Jaumann besteht aus 52 Co-Investigatoren, die aus 34 Institutionen und 11 Nationen stammen. Die Kamera wird vom DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof betrieben.